Verse 15 | Leichtgläubig oder klug
Der Einfältige glaubt jedem Wort, aber der Kluge achtet auf seine Schritte.
Dieser Vers sieht „den Einfältigen“ im Gegensatz zu „dem Klugen“. Der Einfältige ist nicht in der Lage, Dinge zu unterscheiden, während der Kluge die Fähigkeit hat, kritisch zu unterscheiden. Der Einfältige ist unerfahren und glaubt alles, was man ihm weismachen will. Jemand gibt sich als Freund des Einfältigen aus, will sich von ihm etwas borgen und verspricht, es ganz bestimmt zurückzugeben. Und dieser Dummkopf verleiht sein Geld ohne jede Garantie. Er glaubt auch den törichtesten Erklärungen, denn er prüft ja nichts anhand der Bibel. Denken wir nur an die aktuellen Nachrichten, die uns täglich vorgesetzt werden. Einfach alles hinzunehmen, ist dumm.
Der Kluge dagegen überlegt jeden Schritt, den er machen will. Er geht vorsichtig, er tastet ab und geht behutsam, weil er sich bewusst ist, dass er in einem Minenfeld unterwegs ist. Er ist vorsichtig, weil er in Gemeinschaft mit Gott lebt. Das macht ihm bewusst, wie unzuverlässig Menschen sein können und dass er ihnen nicht die Führung seines Lebens überlassen kann.
Es geht darum, Gemeinschaft mit Gott zu haben oder nicht. Wer nicht in Gemeinschaft mit Gott lebt, ist offen für die törichtesten Ideen. Das macht ihn zu einer leichten Beute für die Lehre von Dämonen und von Menschen (vgl. Röm 16,18). Mangelndes Gottvertrauen führt ihn dazu, denen zu vertrauen, die nicht vertrauenswürdig sind. Ungläubigen Wissenschaftlern kann man in den Ergebnissen ihrer Forschung nicht voll vertrauen, weil sie die Bibel ignorieren. Viele, die die Bibel als ein Buch voller Fabeln abtun, glauben den größten Torheiten und Fabeln.
Der Kluge hat Übung in der „Unterscheidung des Guten sowohl als auch des Bösen“ (Heb 5,14). Er „prüft alles“ und hält „das Gute fest“ (1Thes 5,21). So prüft er auch, wer hinter bestimmten Worten steht, weil er die Geister prüft, „ob sie aus Gott sind“ (1Joh 4,1). Wir müssen anhand des Wortes Gottes untersuchen und prüfen, ob das Gesagte damit übereinstimmt (Apg 17,11; 1Kor 14,29). Dann werden wir auf unsere Schritte achten und wissen, auf welchen Weg wir unsere Füße setzen sollten.