Verse 14 | Gesättigt, aber wovon?
Von seinen Wegen wird gesättigt, wer abtrünnigen Herzens ist, und von dem, was in ihm ist, der gute Mann.
Ein Abtrünniger ist jemand, der zuerst dem Schein nach den Weg des Glaubens gegangen ist, aber zu seinem früheren Zustand des Unglaubens zurückkehrt. Diese Rückkehr mag aus Angst vor Leiden erfolgen, vielleicht aber auch wegen des oberflächlichen Spaßes, worin er früher aufgegangen ist. Auf jeden Fall hat er genug von den (in seinen Augen) engstirnigen Dingen Gottes. Er kehrt zu einem Leben der Sünde zurück, wie der Hund „zu seinem eigenen Gespei und die gewaschene Sau zum Wälzen im Kot“ (2Pet 2,22).
Am Ende dieser Wege steht eine Sättigung im Elend. Die Israeliten wurden im Herzen abtrünnig, als sie das Manna satt hatten und nach Ägypten zurückkehren wollten. Die Abtrünnigkeit des Herzens entsteht, wenn wir das Vertrauen auf Gott aufkündigen, weil wir seine Wege mit uns nicht verstehen. Dann gehen wir zurück zu unseren eigenen Wegen, weil wir sie für besser halten. Wie groß wird dann die Enttäuschung sein! „Der gute Mann“ hält fest an Gott und vertraut Ihm weiter, auch wenn nicht alles glatt geht. Ein solcher Mensch wird durch die Entscheidung für Gott, die er getroffen hat, reichlich gesättigt werden. Gott gibt ihm die tiefe innere Befriedigung der richtigen Wahl. Diese Sättigung erlebt er immer wieder in allem, was er tut. Er tut Gutes, weil er gut ist. Gut ist er nicht aus eigenem Vermögen, sondern weil er sich für ein Leben mit Gott entschieden hat.