Verse 19 | Süß oder ein Gräuel
Ein erfüllter Wunsch ist der Seele süß, und den Toren ist es ein Gräuel, vom Bösen zu weichen.
Es ist „süß“ für die Seele, etwas zu begehren und zu sehen, wie sich dieser Wunsch erfüllt. Hier ist die Seele der Sitz der Wünsche, der Ort, an dem man etwas wünscht, überlegt und im Voraus genießt. Hier geht es um die Wünsche eines weisen Menschen. „Toren“ wollen solche Wünsche gar nicht haben. Der Gedanke an das Verlangen nach etwas Gutem und dessen Erfüllung zieht sie überhaupt nicht an. Die Vorstellung, „vom Bösen zu weichen“, ist für sie „ein Gräuel“. Was für Gott ein Gräuel ist, ist für törichte Menschen Lust und Leben. Obwohl die Toren die Erfüllung guter Wünsche genießen könnten, werden sie dem Bösen nicht den Rücken kehren, denn es geht ihnen darum, die Erfüllung ihrer gottlosen Wünsche zu erfahren. „Ein erfüllter Wunsch“ in Bezug auf das Gute, die letztendliche Erfüllung, ist unvereinbar mit dem Tun des Bösen. Es ist unmöglich, glücklich zu sein, während man in der Sünde lebt. Nur Toren leben in der Sünde. Die erfüllten Wünsche gehören den Gerechten und Weisen. Nur sie werden sich nach wirklicher Befriedigung und damit nach der Gemeinschaft mit Gott sehnen.