Behandelter Abschnitt Spr 13,
Verse 1 | Ein weiser Sohn oder ein Spötter
Ein weiser Sohn hört auf die Unterweisung des Vaters, aber ein Spötter hört nicht auf Schelten.
Der Gegensatz in diesem Vers, angedeutet durch das Wort „aber“, ist der zwischen „einem weisen Sohn“ und „einem Spötter“, einem spottenden Sohn. Dieser Vers ist als Einleitung zu verstehen. Dieser Gegensatz lässt sich in den folgenden Versen in zahlreichen Alltagssituationen erkennen und anwenden.
Ein weiser Sohn wird „die Unterweisung“ seines Vaters annehmen. Er hört auf väterliche Ermahnungen; er bewahrt und schätzt sie; er beachtet sie und handelt danach. „Hören auf“ kann auch umarmen, bewahren, respektieren oder ähnliche Ausdrücke positiver Wertschätzung bedeuten. Man kann diesen Satz sogar wie folgt wiedergeben: „Ein weiser Sohn ist die Frucht der Unterweisung seines Vaters“ (Darby-Übersetzung, Fußnote). So gesehen, verdankt er seine Weisheit seiner guten Erziehung. Weil er weise ist, hat er zugehört, und weil er zugehört hat, ist er jetzt weise.
Der Spötter lacht über seinen Vater, wenn der ihn schilt. „Schelten“ ist ein stärkeres Wort als Ermahnen. Egal wie kraftvoll der Vater zu dem Sohn spricht – wenn der Sohn ein Spötter ist, hört er nicht zu. Er verschließt sich der Ermahnung; er will nichts lernen. Damit begibt er sich außerhalb des Bereichs der väterlichen Liebe, die doch für seine geistliche und emotionale Entwicklung so wichtig ist. Wer nicht auf das elterliche Schelten hört, hört auch nicht auf Gottes Schelten. Beide Arten des Scheltens haben das Ziel, dass der Sohn den Weg des Segens geht und selbst zum Segen ist.
Ein Spötter befindet sich auf der höchsten Stufe der Torheit. Er hat keinen Respekt vor Autorität. Er lästert den Gottesdienst; und weil er meint zu wissen, was das Beste ist, lehnt er jede Unterweisung ab. Die Verwendung des stärkeren Wortes „Schelten“ in der zweiten Verszeile zeigt, dass er auf keine Zucht reagiert.
Wer wahre Weisheit hat, erkennt, dass jemand mit mehr Erfahrung ihn vor dem Stolpern auf dem Weg, den er geht, bewahren kann. Für ihn ist es ein neuer, unbekannter Weg; für den erfahrenen Vater aber nicht. Wer nicht weise ist und nicht zuhört, wer ein Spötter ist und einen erfahrenen Sachverständigen verachtet, wird aus bitterer Erfahrung lernen, was ihm erspart geblieben wäre, wenn er zugehört hätte.