Behandelter Abschnitt Spr 8,32-36
Verse 32–36 | Der Segen des Hörens auf Weisheit
32 Nun denn, ihr Söhne, hört auf mich: Glückselig sind, die meine Wege bewahren! 33 Hört Unterweisung und werdet weise, und verwerft sie nicht! 34 Glückselig der Mensch, der auf mich hört, indem er an meinen Türen wacht Tag für Tag, die Pfosten meiner Tore hütet! 35 Denn wer mich findet, hat das Leben gefunden und Wohlgefallen erlangt von dem HERRN. 36 Wer aber an mir sündigt, tut seiner Seele Gewalt an; alle, die mich hassen, lieben den Tod.
Nach der Beschreibung der Person der Weisheit und ihres Werkes lautet die logische Schlussfolgerung, die durch „nun“ eingeleitet wird, dass die Söhne auf sie hören (Vers 32). Dazu ruft sie die Söhne auf, die ihre Natur haben, die weise sind. Alle, die ihre „Wege bewahren“, preist sie „glückselig“, denn sie zeigen, dass sie nicht nur Hörer, sondern auch Täter sind.
Sie ruft dazu auf, Unterweisung zu hören, denn dadurch kann jemand weise werden (Vers 33). Ein zusätzlicher Anreiz liegt in dem folgenden Aufruf, die Unterweisung nicht zu verwerfen. Nicht zu hören, heißt verwerfen. Wer das tut, zeigt, dass er ein Tor ist. Er wird der ewigen Strafe nicht entkommen.
Wer auf Weisheit hört, ist „glückselig“ (Vers 34). Wer hört, wird alles tun, um nicht ein Wort zu verpassen, das die Weisheit spricht. Er wacht „Tag für Tag“ an den „Türen“ der Weisheit, um jedes Wort, das Sie spricht, zu erfassen und zu speichern. Bei „den Pfosten“ der „Tore“ können wir an den Eingang der Stadt und an den Tempel Gottes denken (vgl. Lk 21,38). Wachen und Hüten bedeutet, dass wir uns mit voller Aufmerksamkeit auf etwas konzentrieren. Es spricht davon, mit großer Konzentration darauf zu warten, was die Weisheit, das Wort Gottes, sagen wird.
Dieses geduldige Warten auf die Weisheit, wachsam und nahe bei ihrem Haus, wird damit belohnt, dass jemand das Leben findet (Vers 35). Weisheit und Leben sind eng miteinander verbunden. Der Zweck der Weisheit ist, dass das wahre Leben, das Leben in Gemeinschaft mit Gott, erlebt wird. „Wohlgefallen“ bedeutet, von Gott angenommen zu sein. Man ist sich Gottes Güte oder Anerkennung bewusst.
Was für ein Tor ist der, der gegen die Weisheit sündigt (Vers 36). Sündigen bedeutet, das Ziel zu verfehlen; dabei geht es hier um den Mangel an Weisheit, an Christus. Christus ist der Mittelpunkt aller Pläne Gottes. Das sehen wir in den Schriften. Wer gegen Ihn sündigt, an Ihm vorbei lebt, verpasst damit alles, was für Gott wichtig ist. Dieser Mangel ist fatal. Wer diesen Mangel akzeptiert, weil er die Weisheit nicht will, schadet sich dadurch sehr und zeigt damit auch seinen Hass gegen die Weisheit und seine Liebe für das, was sein Tod sein wird. Sünder sterben, weil sie sich gegen Christus entscheiden (vgl. Hos 13,9).