Behandelter Abschnitt Ps 64,1-2
Verse 1.2 | Gebet um Schutz
1b Höre, Gott, meine Stimme in meiner Klage; vor dem Schrecken des Feindes behüte mein Leben! 2 Verbirg mich vor dem geheimen Rat der Übeltäter, vor der Rotte derer, die Frevel tun,
David bittet Gott ausdrücklich, seine Stimme zu hören, wenn er klagt (Vers 1b). Das heißt, er spricht laut zu Gott. Es ist kein „Stöhnen“ vor Schmerz, sondern „Klagen“ im Sinn von „in Worte fassen“ seines Problems. Er klagt, weil er durch die Bedrohung seines Lebens durch den Feind in Bedrängnis geraten ist.
Schrecken ist wörtlich „Furcht“. Er weiß, dass der Feind in der Lage ist, ihn zu töten, aber er weiß auch, dass Gott in der Lage ist, ihn zu bewahren. Deshalb bittet er Gott, ihn zu bewahren. Es gibt niemanden sonst, an den er sich wenden kann oder will. Nur Gott kann ihm den Schutz geben, den er gegen den anrückenden Feind braucht.
Er bittet Gott um Bewahrung, indem Er ihn vor den geheimen Plänen der Übeltäter gegen ihn verbirgt (Vers 2; vgl. Jer 36,26). Die Übeltäter beraten im tiefsten Verborgenen. David ist sich dessen durch seinen Umgang mit Gott bewusst. Wenn Er ihn verbirgt, können sie ihren Plan nicht ausführen.
Ebenso sind uns die Gedanken Satans „nicht unbekannt“ (2Kor 2,10b.11). Wir wissen, wie er vorgeht, und brauchen uns nicht von ihm überraschen zu lassen. Gott hat uns seine Waffenrüstung zur Verfügung gestellt, die wir anziehen sollen (Eph 6,14-18). Dann sind wir vor den Angriffen des Feindes verborgen, und die feurigen Pfeile, die er auf uns schießt, können uns nicht treffen. Gottes Wort und das Vertrauen auf Ihn können uns davor bewahren, dass Satan seine geheimen Pläne gegen uns ausführt.
David wird nicht nur von einem einzigen Feind belagert, sondern „von einer Rotte derer, die Frevel tun“. Neben der Art der Feindschaft, dem Hass, den der Feind hat, ist auch die Zahl der Feinde beeindruckend. Sie kommen auch nicht in Ruhe zu ihm, sondern wie eine Rotte; es ist ein unkontrollierter Ausbruch von Feindschaft. Die ganze Menge besteht aus Menschen, „die Frevel tun“. Eine bedrohlichere Situation kann man sich kaum vorstellen. Nur Gott hat die Macht, diesen aufrührerischen Mob in seiner bösen Absicht zu stoppen.