Behandelter Abschnitt Hiob 38,39-41
Hiob 38,39-41 | Die Löwen und der Rabe
39 Erjagst du der Löwin den Raub, und stillst du die Gier der jungen Löwen, 40 wenn sie in den Höhlen kauern, im Dickicht auf der Lauer sitzen? 41 Wer bereitet dem Raben sein Futter, wenn seine Jungen zu Gott schreien, umherirren ohne Nahrung?
Von der Pflege und Kontrolle der unzähligen Himmelskörper am unermesslichen Firmament wendet sich Gott nun der Welt der Tiere zu. Auch hier offenbart Er, wie Er sich um alles kümmert und alles auf eine Weise regiert, die der Mensch nicht kopieren kann. Er beginnt mit den Löwen, dem König der Tiere (Vers 39). Kann Hiob „der Löwin“ geben, was sie braucht? Wenn man sieht, wie sie jagt, ist sie unnachahmlich.
Oder ist Hiob in der Lage, „die Gier der jungen Löwen“ zu stillen? Es handelt sich um Löwenjunge, die in den ersten paar Wochen blind sind. Sie sind hilflos und nicht in der Lage, Beute zu jagen. Sie kauern in einem
Versteck und liegen auf der Lauer (Vers 40; vgl. Ps 10,8.9). Dort kümmert sich Gott um sie, als Antwort auf ihr Rufen zu Ihm (Ps 104,21).
Auch die Frage, wer das Futter für den Raben zubereitet, soll sowohl Hiobs Unfähigkeit als auch die allmächtige Fürsorge Gottes zeigen (Vers 41). Ebenso wie die jungen Löwen schreien auch die Jungen des Raben zu Gott um Hilfe (Ps 147,9). Wenn sie ohne Nahrung umherirren und nichts finden, hört Gott ihren Schrei ebenso wie die Schreie der jungen Löwen.
Wenn der Mensch dafür sorgen müsste, dass diese Tiere ihre Nahrung bekommen, würden sie umkommen (Ps 104,27.28). Darin ist der Mensch völlig unzulänglich. Er weiß nicht, was die Tiere brauchen, und er hat weder die Kraft noch die Weisheit, es ihnen zu geben, wenn er es wüsste. Gott besitzt alles und gibt den Tieren, was sie brauchen.
Der Herr Jesus stellt uns die Fürsorge Gottes für die Raben als Beispiel vor, damit wir uns um Nahrung und Kleidung keine Sorgen machen (Lk 12,24). Er kümmert sich um uns noch mehr als um die Tiere. Deshalb sollten wir Ihn in seiner Fürsorge für uns besser nicht kritisieren, wenn die Dinge in unserem Leben anders laufen, als wir es für richtig halten.