Behandelter Abschnitt Hiob 27,13-18
Verse 13–18 | Das sichere Los der Gottlosen
13 Dies ist das Teil des gottlosen Menschen bei Gott und das Erbe der Gewalttätigen, das sie vom Allmächtigen empfangen: 14 Wenn seine Kinder sich mehren, so ist es für das Schwert, und seine Sprösslinge haben nicht satt Brot. 15 Seine Übriggebliebenen werden begraben durch den Tod, und seine Witwen weinen nicht. 16 Wenn er Silber aufhäuft wie Staub und Kleider bereitet wie Lehm – 17 er bereitet sie, aber der Gerechte bekleidet sich [damit]; und Schuldlose teilen sich das Silber. 18 Er hat sein Haus gebaut wie die Motte, und der Hütte gleich, die ein Wächter [sich] macht.
Hiob macht ihnen deutlich, dass der Grund dafür, dass Gott ihm alles genommen hat, nicht in einem sündigen Leben liegt, das Gottes Zorn verdient hätte. Er ist kein Gottloser. Gott hat für den „Gottlosen“ ein anderes Teil vorgesehen (Vers 13). Die „Gewalttätigen“ erhalten von Gott ein „Erbe“. Das hat auch Zophar in seiner zweiten Rede dargelegt (Hiob 20,29). Es ist etwas, das sie nicht unbedingt jetzt, in diesem Leben, empfangen, es kann auch nach ihrem Tod sein. Der Allmächtige bewahrt es bei sich bis zum Zeitpunkt der Abrechnung, wobei es keine Rolle spielt, ob dieser Zeitpunkt bereits auf der Erde oder erst nach diesem Leben ist (vgl. 1Tim 5,24).
Die Gottlosen und Gewalttätigen mögen viele Nachkommen haben, aber sie werden eines gewaltsamen Todes sterben oder verhungern (Vers 14). Ein Beispiel dafür ist, was mit den Kindern des Judenhassers Haman geschah (Est 5,11; 9,6-10). „Werden begraben durch den Tod“ bedeutet, durch die Pest umzukommen (Vers 15). Die Witwen werden keine Träne vergießen. Vielleicht sind sie sogar froh, von ihm erlöst zu sein.
An seinem „Silber“ und seinen schönen „Kleidern“, die er beide in riesigen Mengen besitzt, wird er selbst keine dauerhafte Freude haben. Sie werden für „die Gerechten“ und „die Schuldlosen“ sein (Verse 16.17; Spr 13,22; Est 8,1.2).
Ein Haus, „gebaut wie die Motte“, ist ein Haus, das so schnell und leicht zusammenbricht wie der Kokon einer Mottenlarve (Vers 18; vgl. Hiob 4,19). Es ist nicht mehr als eine provisorische Hütte, die ein Wächter im Weinberg für die Zeit der Weinlese baut. So ist das Haus der Gottlosen.