Behandelter Abschnitt Neh 12,31-37
Verse 31–37 | Der erste Dankchor
31 Und ich ließ die Obersten von Juda oben auf die Mauer steigen; und ich stellte zwei große Dankchöre und Züge auf. [Der eine zog] nach rechts, oben auf der Mauer, zum Misttor hin. 32 Und hinter ihnen her gingen Hoschaja und die Hälfte der Obersten von Juda, 33 und [zwar] Asarja, Esra und Meschullam, 34 Juda und Benjamin und Schemaja und Jeremia; 35 und von den Söhnen der Priester mit Trompeten: Sekarja, der Sohn Jonathans, des Sohnes Schemajas, des Sohnes Mattanjas, des Sohnes Mikajas, des Sohnes Sakkurs, des Sohnes Asaphs; 36 und seine Brüder: Schemaja und Asarel, Milalai, Gilalai, Maai, Nethaneel und Juda, Hanani, mit den Musikinstrumenten Davids, des Mannes Gottes; und Esra, der Schriftgelehrte, vor ihnen her. 37 Und [sie zogen] zum Quellentor; und sie stiegen gerade vor sich hin auf den Stufen der Stadt Davids den Aufgang der Mauer hinauf, am Haus Davids vorüber und bis an das Wassertor im Osten.
Durch das Besteigen der Mauer und das Laufen über die Mauer wird die Mauer Eigentum des Volkes (vgl. Jos 1,3). Hierdurch nimmt das Volk das in Besitz, was innerhalb der Mauer liegt. Der Umgang auf der Mauer dient nicht dazu, nach allem, was außerhalb der Stadt liegt, zu schauen, sondern um nach allem zu schauen, was in der Stadt liegt. Absonderung ist nicht negativ, sondern positiv. Es geht um das, was Gott gewidmet ist. Das geht nicht anders als durch das Absondern von dem, was nicht Gott geweiht ist. Der Gang über die Mauer gibt dem Volk dann auch einen umfassenden Eindruck von der Lage der Stadt und davon, wie herrlich Gottes Tempel ist.
Die Mauer der Absonderung um unser Leben hat denselben Zweck. Es ist der Zweck, dass wir darüber mit Danksagung für alles, was Gott uns gegeben hat, wandeln. Dann werden wir nicht in saures Sektierertum verfallen, sondern unser Leben wird ein Zeugnis dessen sein, was Gott darin getan hat. In erster Linie für unsere Kinder, aber auch für alle um uns herum.
Hören wir nur einmal auf die Söhne Korahs in Psalm 48. Nach ihrem Jubel über die Rettung von Zion ist ihr Ausruf: „Umgeht Zion und umkreist es, zählt seine Türme, betrachtet genau seine Wälle, mustert seine Paläste, damit ihr es dem künftigen Geschlecht erzählen könnt!
Denn dieser Gott ist unser Gott immer und ewig!
Er wird uns leiten bis an den Tod“ (Ps 48,12-14).
Wenn wir auf diese Weise über die Mauer gehen, werden wir die Stadt Gottes so sehen, wie Gott sie sieht. Wir sehen dann die Gemeinde, so wie sie nach Gottes Ratschluss ist. Das bewirkt Äußerungen des Dankes und diese sind ihrerseits ein Zeugnis für alle, die es sehen und hören. Das ist die Wirkung von Absonderung nach Gottes Gedanken.
Der erste Dankchor zieht aus dem Westen herauf, aus der Nähe des Taltores. Ihre Route läuft über den südlich gelegenen Teil der Mauer in Richtung des Misttores. Esra läuft an der Spitze dieses Zugs. Nehemia macht sozusagen Platz für das Wort Gottes in der Person Esras. Das muss vorangehen und von allen gefolgt werden.
Wir kommen dann zum Quellentor, um frisches Wasser zu schöpfen, um auf unserem Weg durch das Wort Gottes erquickt und ermutigt zu werden. Unser Blick wird in die Höhe gerichtet, über die Stufen, zur Wohnung Davids, einem Bild von unserem Herrn im Himmel, dem alle Macht im Himmel und auf Erden gegeben ist.
Wenn wir den Blick auf den Herrn Jesus haben, kommen wir zum Wassertor im Osten. Der Osten spricht unter anderem von der Zukunft, von der Erwartung des Herrn Jesus. Wasser spricht neben Erfrischung auch von Reinigung (Eph 5,26). Wir schauen nach Ihm aus und das wird eine reinigende Wirkung auf uns haben, denn „jeder, der diese Hoffnung zu ihm hat, reinigt sich selbst, wie er rein ist“ (1Joh 3,3).