Verse 18 | Lesen, Fest feiern und zusammenkommen
18 Und man las im Buch des Gesetzes Gottes Tag für Tag, vom ersten Tag bis zum letzten Tag. Und sie feierten das Fest sieben Tage lang; und am achten Tag war eine Festversammlung nach der Vorschrift.
Dass man jeden Tag aus Gottes Wort liest, ist nochmal ein Beweis dafür, dass das Interesse an Gottes Wort keine Gefühlsaufwallung ist. Jeden Tag des Festes kommt das Volk, um dem Vorlesen aus dem Buch des Gesetzes Gottes zuzuhören. Man hat nur dann eine echte Feier, wenn alles in Übereinstimmung mit Gottes Wort geschieht. Das ganze Leben wird ein Fest, wenn jeder Tag damit begonnen wird, auf das zu hören, was der Herr zu sagen hat. Es ist wichtig, darin zu verharren.
Am letzten Tag des Festes, dem achten Tag, wird eine Festversammlung gehalten. Dieser achte Tag gehört gewissermaßen nicht mehr zum Fest, denn das Fest dauert sieben Tage. Es endet am siebten Tag. Doch dieser Tag wird direkt damit verbunden. Das ist schon an der durchgehenden Zählung zu sehen. Es ist die Rede vom „achten Tag“ und nicht von einem „ersten Tag“ als Beginn einer neuen Periode von sieben Tagen. Der achte Tag läutet sicherlich eine neue Periode ein, einen neuen Anfang, aber dann einen neuen Anfang ohne Ende. Wir können in diesem achten Tag ein Bild der Ewigkeit sehen.
Es ist bemerkenswert, dass im Alten Testament nichts weiter über diesen achten Tag gesagt wird. Es wird nicht mit etwas bestimmtem ausgefüllt. Dennoch haben wir einen Hinweis über die Bedeutung dieses Tages, und zwar im Neuen Testament, in Johannes 7. Dort lesen wir von dem Laubhüttenfest, zu dem der Herr Jesus zuerst nicht, aber später doch hingeht (Joh 7,2-10). Wir lesen dort auch von „dem letzten, dem großen Tag des Festes“ (Joh 7,37a), womit der achte Tag gemeint ist. Für dieses Fest sind viele nach Jerusalem gekommen, um eine Begegnung mit dem lebendigen Gott zu haben. Aber was finden sie? Das Laubhüttenfest ist ein „Fest der Juden“ (Joh 7,2) geworden, bei dem für Gott kein Platz mehr ist. Es ist alles bloß für den Schein, wobei das Herz der suchenden Seele leer und hungrig bleibt.
Als die Menschenmengen dabei sind, enttäuscht nach Hause zu gehen, ruft auf einmal Jemand: „Wenn jemand dürstet, so komme er zu mir und trinke!“ (Joh 7,37b). Der Rufende setzt seine Einladung fort mit der Verheißung von Strömen lebendigen Wassers, die aus dem Inneren von jedem fließen werden, der glaubt. Die Erklärung wird dazu gegeben. Der Herr Jesus meint damit den Heiligen Geist (Joh 7,38.39).
Der Durst, den Er stillt, bringt den Durstigen in Verbindung mit dem Wasser des ewigen Lebens (Joh 4,4), worin der Geist wirkt. Dadurch wird jemand mit der Quelle in Verbindung gebracht: das ist der verherrlichte Herr im Himmel. Wer mit Ihm in Verbindung gebracht wurde und aus Ihm lebt, wird für andere eine Erfrischung sein können.