Behandelter Abschnitt Esra 2,59-63
Verse 59–63 | Wer konnte seine Herkunft nicht nachweisen?
59 Und diese sind es, die aus Tel-Melach, Tel-Harscha, Kerub, Addan, Immer hinaufzogen; aber sie konnten ihr Vaterhaus und ihre Abkunft nicht angeben, ob sie aus Israel wären: 60 die Söhne Delajas, die Söhne Tobijas, die Söhne Nekodas: 652. 61 Und von den Söhnen der Priester: die Söhne Habajas, die Söhne des Hakkoz, die Söhne Barsillais, der eine Frau von den Töchtern Barsillais, des Gileaditers, genommen hatte und nach ihrem Namen genannt wurde. 62 Diese suchten ihr Geschlechtsregister-Verzeichnis, aber es wurde nicht gefunden; und sie wurden vom Priestertum als unrein ausgeschlossen. 63 Und der Tirsatha sagte zu ihnen, dass sie vom Hochheiligen nicht essen dürften, bis ein Priester für die Urim und die Tummim aufstände.
Die siebzig Jahre in Babel haben in den Herzen einiger Israeliten die Erinnerung an ihr Erbteil und an ihre priesterlichen Vorrechte verblassen lassen. Sie haben ihr Geschlechtsregister nicht sorgfältig gepflegt und bewahrt. Wenn wir das nicht zu schätzen wissen, verlieren wir in der Praxis unser Anrecht auf unser Erbteil und die damit verbundenen Privilegien.
Gott weiß natürlich, wer Sein ist. Aber wir müssen gewissermaßen „unser Geschlechtsverzeichnis“ dadurch unter Beweis stellen, dass wir von der Ungerechtigkeit abstehen und nach Gerechtigkeit, Glauben, Liebe und Frieden streben mit denen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen (2Tim 2,19-22).
Im Land der Wegführung wurde den Besitzansprüchen und den damit verbundenen Befugnissen offenbar nicht viel Aufmerksamkeit gewidmet. Das bereuen einige Israeliten jetzt. Diejenigen, die ihre Abstammung nicht nachweisen können, dürfen den Dienst nicht tun, für den sie normalerweise berechtigt gewesen wären. Man sagt ihnen nicht, dass sie keine Priester sind, aber sie müssen warten, bis es bewiesen ist, das heißt, bis Gott es klar machen wird.
Wir können für uns die Lehre daraus ziehen, dass ein bestimmtes Bekenntnis allein nicht ausreicht. In einer Zeit, in der „Babel“ herrscht und die Befreiung davon stattfindet, ist es wichtig, dass das Wort Gottes uns den Weg zeigt, wie wir die Gläubigen als Priester am „Altar”, also am Tisch des Herrn, empfangen können. Jede Gefahr der Vermischung mit der Welt und einer von der Welt geprägten Christenheit muss untersucht und beseitigt werden.
In den ersten Tagen der Gemeinde wagte sich niemand der Gemeinde anzuschließen, der nicht dazu gehörte (Apg 5,13). Der Geist konnte damals noch kraftvoll wirken. Die Zugehörigkeit zur Gemeinde nachzuweisen ist in diesem guten Zustand nicht notwendig. Doch diese Zeit ist längst vorbei.
Was in Babel unterlassen wurde, muss jetzt wieder beachtet und umgesetzt werden. Sie wollen als unvermischtes Volk erhalten bleiben, nachdem sie schmerzhaft erfahren haben, was es bedeutet, wenn man unter den Nationen, die Gott nicht kennen, leben muss. Sie haben die Verdorbenheit und die böse Macht derer erlebt, die sie früher um Hilfe gebeten haben. „Das Hochheilige”, das gegessen werden konnte (Vers 63), sind das Speisopfer (3Mo 6,10.11), das Sündopfer (3Mo 6,18.19.22) und das Schuldopfer (3Mo 7,1.5.6). Die Tatsache, dass es keinen Priester mit Urim (bedeutet „Leuchter”) und Tummim (bedeutet „Vollkommenheit”) gibt, ist Schwachheit. Sie dürfen sich dementsprechend keine Kraft anmaßen, die nicht vorhanden ist. Die Treue besteht darin, zu warten, bis ein solcher Priester kommt.
Für uns hat der Herr Jesus als von Gott anerkannter Priester bereits gehandelt. Wenn Gottes Volk in Zukunft völlig unfähig ist, irgendein Recht auf den Segen Gottes geltend zu machen, dann wird der Herr Jesus sich auch dem gläubigen Überrest zu erkennen geben. In der heutigen Zeit gibt es keine Priester außer denen, die von Christus dazu gemacht worden sind (Off 1,6a).
Wir zeigen unseren „Stammbaum“ unter den Gläubigen durch unseren Wandel und durch den Geist, den wir offenbaren, indem wir in Liebe dienen. Demetrius hat ein solches Zeugnis, Diotrephes nicht (3Joh 1,9.10.12,). Wenn die Brüder und Schwestern vom Geist gewirkte Eigenschaften bei uns sehen, offenbaren wir im übertragenen Sinn unseren „Stammbaum“. Junge Menschen zeigen ihren Ursprung oder ihren „Stammbaum“, wenn sie gerne bei den Heiligen sind, Interesse zeigen an den Zusammenkünften und dem, was sie dort hören und nicht zuletzt, wenn sie gerne lesen, was sie geistlich aufbaut (Ps 1,2). Dann werden sie sich auch nicht schämen, Christus zu bekennen.