Behandelter Abschnitt 2Chr 36,5-8
Verse 5–8 | Jojakim wird König von Juda
5 Fünfundzwanzig Jahre war Jojakim alt, als er König wurde, und er regierte elf Jahre in Jerusalem. Und er tat, was böse war in den Augen des HERRN, seines Gottes. 6 Gegen ihn zog Nebukadnezar, der König von Babel, herauf; und er band ihn mit ehernen Fesseln, um ihn nach Babel zu führen. 7 Auch von den Geräten des Hauses des HERRN brachte Nebukadnezar nach Babel und legte sie in seinen Tempel in Babel. 8 Und das Übrige der Geschichte Jojakims und seine Gräuel, die er verübt hat, und was an ihm gefunden wurde, siehe, das ist geschrieben im Buch der Könige von Israel und Juda. Und Jojakin, sein Sohn, wurde König an seiner statt.
Nach Joahas regiert Jojakim elf Jahre lang (Vers 5). Das Merkmal seiner Herrschaft ist, dass „er tat, was böse war in den Augen des HERRN, seines Gottes“. Mehr Informationen dazu finden wir im Buch Jeremia. Er ist ein arroganter, selbstsüchtiger Mann, dem der HERR völlig gleichgültig ist (Jer 36,21-31). Er ist ein Tyrann, der seine Macht zur Unterdrückung und
Erpressung missbraucht. Er hat dem Volk enorme Steuern auferlegt, um ein Leben in Bequemlichkeit zu führen (Jer 22,13-17).
Nach Ägypten kommt Babel an die Macht in Jerusalem (Vers 6). Nebukadnezar zieht gegen Jojakim heran, um ihn, gefesselt mit zwei ehernen Ketten, nach Babel wegzuführen. Es ist nicht klar, ob Jojakim auch dorthin gekommen ist. Es wird angenommen, dass er in Jerusalem bleiben durfte, weil er Nebukadnezar die Treue schwor. Anlässlich dieses Kommens Nebukadnezars nach Jerusalem findet jedoch die erste Deportation nach Babel statt (2Kön 24,14; Jer 52,3-16; 5Mo 1,1-3). Dies ist der Beginn der siebzigjährigen Verbannung von Juda (Jer 29,10), die von 606-536 v. Chr. dauerte.
Der König von Babel nimmt auch Gegenstände aus dem Haus des HERRN nach Babel mit (Vers 7). Dort legt er sie in „seinen Tempel“. Auf diese Weise vermischt er die Dinge Gottes mit seinen Götzen. Er bringt seine heidnischen Götter nicht in das Haus Gottes, sondern nimmt die Gegenstände des Hauses Gottes mit in sein eigenes heidnisches Götzenhaus. Dies ist eine Illustration dessen, was in der Geschichte der Christenheit durch die Jahrhunderte hindurch stattgefunden hat. Zuerst werden heidnische Praktiken in die Kirche gebracht. Später werden Dinge aus Gottes Wort in die götzendienerischen Praktiken einer weltlichen Religion eingeführt, was wir besonders im römischen Katholizismus sehen.
Die Bemerkungen, mit denen der Chronist seine Beschreibung von Jojakims Leben abschließt, sind nicht besonders schmeichelhaft. Er hat kein gutes Wort für ihn übrig. Er fasst das Leben dieses Königs mit den Worten „und seine Gräuel, die er verübt hat“ (Vers 8) zusammen. Über seinen Tod und sein Begräbnis verliert er kein Wort. Jeremia erzählt uns, dass dieser Mann ein Eselsbegräbnis bekam, dass er wie ein Tierkadaver weggeworfen wurde (Jer 22,19; 36,30).