Behandelter Abschnitt 2Chr 28,20-25
Verse 20–25 | Die weitere Untreue Ahas’
20 Und Tilgat-Pilneser, der König von Assyrien, kam gegen ihn und bedrängte ihn und stärkte ihn nicht. 21 Denn Ahas beraubte das Haus des HERRN und das Haus des Königs und der Obersten und gab [das Geraubte] dem König von Assyrien; aber er war ihm nicht zur Hilfe. 22 Und in der Zeit seiner Bedrängnis, da handelte er noch treuloser gegen den HERRN, er, der König Ahas. 23 Und er opferte den Göttern von Damaskus, die ihn geschlagen hatten, und sprach: Da die Götter der Könige von Syrien ihnen helfen, so will ich ihnen opfern, und sie werden mir helfen; sie aber gereichten ihm und ganz Israel zum Fall. 24 Und Ahas brachte die Geräte des Hauses Gottes zusammen und zerschlug die Geräte des Hauses Gottes; und er schloss die Türen des Hauses des HERRN und machte sich Altäre an allen Ecken in Jerusalem. 25 Und in jeder einzelnen Stadt von Juda machte er Höhen, um anderen Göttern zu räuchern. Und er reizte den HERRN, den Gott seiner Väter.
Die Bitte Ahas’ an den König von Assyrien, ihm zu helfen (Vers 16), hat eine gegenteilige Wirkung (Vers 20). Der König von Assyrien kommt zwar zu Ahas, aber nicht, um ihm zu helfen. Im Gegenteil, er treibt Ahas in die Enge. Er ist ein neuer Feind von Ahas. Ahas räumt das Haus des HERRN, sein eigenes Haus und die Häuser der reichen Fürsten leer, um den König von Assyrien auf seine Seite zu bekommen (Vers 21). Es ist alles vergeblich. Er bleibt allein in seinem Elend mit all den Feinden, die ihm das Leben sehr schwer machen.
Es hat auch keine Auswirkungen auf seine Beziehung zum HERRN. Seine Not treibt ihn nicht zum HERRN. Er setzt seine Untreue ihm gegenüber fort (Vers 22). In seiner Torheit nimmt er sogar Zuflucht zu den Göttern von Damaskus und opfert ihnen (Vers 23). Er ersetzt einfach den Gott Israels durch die Götzen Syriens.
Der Heilige Geist erwähnt die törichte Argumentation, der er dabei folgt. Er begründet dies damit, dass die Götter der Könige von Syrien ihnen zum Sieg verhelfen. Deshalb will auch er sich ihre Unterstützung sichern, indem er ihnen Opfer bringt. Für die Darbringung dieser Opfer kopierte Ahas sogar den Altar von Damaskus (2Kön 16,10-13). Wie weit kann ein Mensch doch von Gott abweichen!
Und Ahas ist nicht allein in seinem Abweichen von Gott. Ganz Israel folgt ihm darin. Jemand, der von Gott abweicht, und vor allem, wenn es sich um jemanden handelt, der eine herausragende Stellung im Volk Gottes einnimmt, geht den Weg niemals allein. Wir können auch an Eltern in Bezug auf ihre Kinder denken. Ahas ist ein mahnendes Beispiel für alle, die führen, in welchem Zusammenhang auch immer.
Ahas ist vollständig in der Macht des Teufels. So ist es mit Menschen, vor allem mit religiösen Menschen, die sich in keiner Weise von Gott korrigieren lassen, nicht durch sein Wort und nicht durch dramatische Ereignisse. Sie stolpern wie Ahas einfach weiter auf dem Weg in immer tieferes Verderben. Nichts kann sie aufhalten. Durch ihre, wie sie es nennen, traumatischen Erfahrungen mit Gott haben sie es ganz mit Ihm aufgegeben. Alles, was sie an Ihn erinnert, wird aus ihrem Leben und ihrer Umgebung verbannt. Stattdessen suchen sie alternative Glaubensformen. Alles ist gut, solange es nur nicht der Gott der Bibel ist. Das ist die Art und Weise, wie Ahas vorgeht.
Ahas ist völlig fertig mit Gott. Er sammelt die Gegenstände des Hauses Gottes, mit denen Ihm gedient wird, ein, und hackt sie in Stücke (Vers 24). Weg damit. Es muss auch anderen unmöglich gemacht werden, das Haus Gottes zu betreten. Also Türen zu. Nicht, dass er die Nase voll hätte von Religion, aber er will selbst bestimmen, wie er sie lebt. Es muss möglich sein, deine religiösen Gefühle überall loszuwerden, sobald du das Bedürfnis dazu hast. Deshalb machte er „Altäre an allen Ecken in Jerusalem“. Weg mit dieser Engstirnigkeit des HERRN.
Was er in Jerusalem tut, tut er in jeder Stadt in Juda (Vers 25). Jedermann muss in der Lage sein, überall „anderen Göttern zu räuchern“. Das ist doch mal Aufgeschlossenheit. Gottes Urteil darüber interessiert ihn nicht. Der Geist aber lässt die Totenglocke läuten: „Und er reizte den HERRN, den Gott seiner Väter“. Mit diesen ernsten Worten schließt der Chronist seine Schilderung des Lebens von Ahas ab, eines Lebens, in dem er nichts Positives entdecken konnte.