Behandelter Abschnitt 2Chr 23,12-15
Verse 12–15 | Athalja wird getötet
12 Und als Athalja das Geschrei des Volkes hörte, das herzulief und dem König zujubelte, kam sie zum Volk in das Haus des HERRN. 13 Und sie sah: Und siehe, der König stand auf dem Standort am Eingang, und die Obersten und die Trompeter beim König; und alles Volk des Landes war fröhlich und stieß in die Trompeten; und die Sänger [waren da] mit Musikinstrumenten und leiteten den Lobgesang. Da zerriss Athalja ihre Kleider und rief: Verschwörung, Verschwörung! 14 Und der Priester Jojada ließ die Obersten über Hundert, die über das Heer bestellt waren, heraustreten, und sprach zu ihnen: Führt sie hinaus außerhalb der Reihen, und wer ihr folgt, soll mit dem Schwert getötet werden! Denn der Priester sprach: Ihr sollt sie nicht im Haus des HERRN töten. 15 Und sie legten Hand an sie, und sie ging durch den Eingang des Rosstores in das Haus des Königs; und sie töteten sie dort.
Athalja hört den Klang des Jubels des Volkes vor dem gerade gesalbten König (Vers 12). Sie geht hinaus, dem Jubel nach, und kommt zu dem Volk im Haus des HERRN, denn dort hat sich bis jetzt alles abgespielt. Die gegenwärtige Erweckung beginnt dort. Dorthin zieht es auch die Widersacher. So sieht sie, was vor sich geht, um wen es geht, wo er steht, wer beteiligt ist und wie sie sich äußern (Vers 13).
Ihre Reaktion auf ihre Beobachtungen ist, dass sie ihre Kleider zerreißt. Sie tut dies nicht, weil sie in ihrem Gewissen von ihren Sünden überzeugt ist, sondern weil sie ihre Macht verloren hat. Ihr Ausruf „Verschwörung, Verschwörung!“ bringt zum Vorschein, wie sie innerlich steht. Sie etikettiert das, was geschieht, als Hochverrat.
Wenn eine Erweckung in unserem Leben stattfindet, wenn wir unser Leben wieder ganz der Autorität des Herrn Jesus unterwerfen und Ihm Ehre erweisen, können wir auf das Interesse der Gegner zählen. Sie wollen daran nicht teilhaben, sondern sehen es als Verrat an. Der Schrei des „Verschwörung, Verschwörung!“ ist die typische Reaktion von religiösen Menschen und Politikern, die nichts von ihrer Macht abgeben wollen, wenn sie sehen, dass andere sich voll und ganz dem Herrn hingeben und gehorsam tun wollen, was Er sagt. Solche Reaktionen sind sowohl im persönlichen Leben als auch im Leben einer Gemeinde zu beobachten.
Wir können uns zum Beispiel vorstellen, uns nicht an allen möglichen guten Aktionen in der Welt und in der Gemeinde zu beteiligen, und als Motiv dafür auf unsere Unterwerfung unter den Herrn verweisen. Natürliche Menschen, die den Geist nicht haben, können das nicht begreifen. Sie halten uns für Verräter, weil sie finden, dass ein Christ sich doch gerade für diese guten Dinge einsetzen muss. Wir brauchen uns dadurch nicht verpflichtet zu fühlen, dann eben doch mitzumachen oder zu geben. Der Herr sollte unser Auftraggeber sein und nicht eine Organisation mit guten Zielen.
Jojada gibt den Befehl, Athalja zu töten (Vers 14). Dies darf jedoch nicht im Haus des HERRN geschehen. Zu diesem Haus hat sie in ihrem Leben keinerlei Verbindung gehabt. Diese Verbindung darf es auch bei ihrem Tod nicht geben. Sie wird im Haus des Königs ergriffen, das sie in ihrer Anmaßung besetzt hat, und dort wird sie getötet (Vers 15). Dadurch ist die Herrschaft dieser gottlosen Frau, die die Regierung auf Kosten des Lebens vieler Menschen an sich gerissen hat, zu Ende gegangen.