Behandelter Abschnitt 2Chr 21,12-15
Verse 12–15 | Ein Schreiben von Elia
12 Da gelangte eine Schrift von Elia, dem Propheten, an ihn, die lautete: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Weil du nicht auf den Wegen deines Vaters Josaphat und auf den Wegen Asas, des Königs von Juda, gewandelt bist, 13 sondern auf dem Weg der Könige von Israel gewandelt bist und Juda und die Bewohner von Jerusalem verleitet hast, Hurerei zu treiben, nach den Hurereien des Hauses Ahabs, und auch deine Brüder, das Haus deines Vaters, ermordet hast, die besser waren als du – 14 siehe, so wird der HERR dein Volk und deine Söhne und deine Frauen und alle deine Habe plagen mit einer großen Plage; 15 du aber wirst schwer erkranken an einer Krankheit deiner Eingeweide, bis deine Eingeweide infolge der Krankheit heraustreten werden Tag für Tag.
Dann erscheint plötzlich Elia durch ein Schreiben auf der Bühne. Hier muss Elia bereits zum Himmel aufgefahren sein, ein Ereignis, das in 2. Könige beschrieben wird (2Kön 2,1.11). Wie kann denn dann ein Brief von ihm kommen? Es ist ein prophetischer Brief, in dem Elia die Ereignisse aufschreibt, die ihm vom HERRN offenbart wurden. Der Brief wird zum richtigen Zeitpunkt an Joram ausgehändigt.
Dieser Brief von Elia ist bemerkenswert, wenn man den Bereich und die Art von Elias Dienst betrachtet. Elia diente als Prophet im Zehnstämmereich. Das ist das Terrain seines Dienstes. Der Dienst, den er mit Hilfe des Briefes tut, richtet sich an den König von Juda und betrifft die dortige Situation. Sein Dienst war immer mündlich, und jetzt lesen wir, dass er etwas geschrieben hat. Es ist übrigens das erste Mal, dass wir von einer Schrift irgendeines Propheten lesen. Es ist ein Brief an diesen schlimmen König.
Der Inhalt des Briefes passt aber zum Dienst des Elia, der nicht ausschließlich, aber hauptsächlich ein Dienst des Gerichts ist. Der Brief enthält ein Wort des HERRN, der sich Joram als „der Gott deines Vaters David“ vorstellt. Die Erinnerung an David zeigt den großen Kontrast zwischen David und Joram. Diese Art der Darstellung macht auch deutlich, dass der HERR nicht der Gott Jorams ist.
Inhalt des Briefes ist die Bekanntgabe des Urteils und dessen Begründung. Zunächst werden die verschiedenen Gründe genannt:
Joram ging nicht auf den Wegen seines Vaters Josaphat und auf den Wegen seines (Groß-)Vaters Asa;
im Gegenteil, er ist auf den Wegen der Könige Israels gegangen;
er hat das Volk in die Hurerei getrieben, wie es das Haus Ahab mit Israel getan hat;
darüber hinaus hat er seine Brüder, seine eigene Familie, Menschen die besser waren als er, getötet.
Das Urteil entspricht seinen schweren Sünden. Die Aufzählung ist detailliert und lässt an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig. Es wird eine große Plage über
sein Volk,
seine Kinder,
seine Frauen,
seine Besitztümer und
ihn selbst kommen.
Er selbst wird von einer schweren Erkrankung seiner Eingeweide heimgesucht werden. Diese Krankheit wird so schwer sein, dass seine Eingeweide schließlich herauskommen werden. Das wird dann seinen Tod zur Folge haben.
So wird Joram zuerst in dem, was ihn umgibt, was er schätzt, worin er seine Bedeutung reflektiert sieht, was seiner Ehre dient, getroffen werden. Danach wird er durch eine schreckliche zweijährige Krankheit aus diesem Leben gerissen werden.