Behandelter Abschnitt 2Chr 16,7-10
Verse 7–10 | Die Botschaft von Hanani
7 Und zu jener Zeit kam Hanani, der Seher, zu Asa, dem König von Juda, und sprach zu ihm: Weil du dich auf den König von Syrien gestützt hast und dich nicht auf den HERRN, deinen Gott, gestützt hast, darum ist das Heer des Königs von Syrien deiner Hand entkommen. 8 Waren nicht die Kuschiter und die Libyer eine zahlreiche Heeresmacht, mit Wagen und Reitern in großer Menge? Aber weil du dich auf den HERRN stütztest, gab er sie in deine Hand. 9 Denn die Augen des HERRN durchlaufen die ganze Erde, um sich mächtig zu erweisen an denen, deren Herz ungeteilt auf ihn gerichtet ist. Hierin hast du töricht gehandelt; denn von nun an wirst du Kriege haben. 10 Und Asa wurde ärgerlich über den Seher und legte ihn in das Stockhaus; denn er war deswegen gegen ihn erzürnt. Auch tat Asa zu jener Zeit einigen vom Volk Gewalt an.
Der Seher Hanani (sein Name bedeutet „gnädig“), der zu Asa kommt, kommt nicht mit einer ermutigenden Botschaft, sondern mit einer ernsthaften Ermahnung (Vers 7). Er erinnert Asa daran, wie er sich auf den HERRN gestützt hat, als er es mit einer enormen Übermacht an Feinden zu tun hatte, und dass der HERR ihm deshalb den Sieg geschenkt hat (Vers 8). Der HERR ist immer noch derselbe. So wie er zuvor sein Gebet beantwortet hat, will er das immer noch tun.
Der HERR sucht Gelegenheiten zum Erhören (Vers 9a; 1Pet 3,12; Spr 15,3; 5,21). Dazu durchlaufen seine Augen die ganze Erde. Hier sehen wir, dass nicht ein Mensch das Angesicht des HERRN sucht, sondern dass der HERR die Angesichter der Menschen sucht, die auf Ihn gerichtet sind. Es zeigt seinen Wunsch, den Kraftlosen zu helfen. Der HERR wartete auf einen Glaubensschrei von Asa, um seine Stärke zu seinen Gunsten zu erweisen.
Es ist töricht, nicht zu Gott zu gehen (Vers 9b). Es ist töricht, sich auf ein geknicktes Schilfrohr zu stützen und nicht auf den unerschütterlichen Fels der Ewigkeit. Der Pakt mit Ben-Hadad mag Asa das gewünschte Ergebnis bringen, aber dafür bekommt er Kriege. Ein Bündnis mit der Welt hindert uns daran, diese Welt zu überwinden. Die vielen Erfahrungen, die wir mit der Güte des Herrn gemacht haben, stärken nicht immer unser Vertrauen. Eine neue Prüfung zeigt oft unseren Mangel an Vertrauen oder unsere Vergesslichkeit vergangener Errettungen. Nur wenn wir nichts anderes haben, vertrauen wir auf Ihn.
Die Folge der Worte des Propheten auf Asa ist Feindschaft (Vers 10). Er ist der erste König des Alten Testaments, von dem wir lesen, der einen Propheten verfolgt. Weitere Könige werden folgen, wie z. B. Joas (2Chr 24,21) und Herodes (Mk 6,17.27). Indem er Hanani ins Gefängnis steckt, will er die Stimme Gottes zum Schweigen bringen.
Das ist es, was Menschen immer versuchen werden, wenn sie in ihrem Gewissen angesprochen werden, aber nicht mit dem Bösen brechen wollen. Joseph, Daniel, Jeremia und Johannes der Täufer haben dasselbe erlebt wie Hanani. Auch heute wird jeder, der Gottes Wort in Situationen hineinspricht, in denen man sich Ihm widersetzt, dies erleben. In milder Form erlebt das ein treuer Prediger, wenn er z. B. wegen seiner treuen Predigt nicht eingeladen wird oder nicht sprechen darf.
Nicht nur Hanani muss leiden. All jene, die genau wie Hanani sind und Asa an seine Untreue gegenüber dem HERRN erinnern, bekommen es mit seinem Zorn zu tun. Asa unterdrückt sie mit dem Ziel, sie zum Schweigen zu bringen. Er will einfach nicht mehr auf die Stimme des HERRN hören. Dies ist eine tragische Entwicklung bei einem Mann, der so gut begonnen und solange gut weitergemacht hat.