Behandelter Abschnitt 2Chr 14,1-7
Einleitung
Der Geschichte Asas (sein Name bedeutet „Heilung“ oder „Genesung“) sind in 1. Könige 15 (1Kön 15,9-24) nur sechzehn Verse gewidmet, während 2. Chronika ihm drei Kapitel widmet.
Aus der langen Regierungszeit Asas wählt der Chronist vier Ereignisse aus:
seine erste Reformation mit dem daraus resultierenden Frieden (2Chr 14,1-8);
sein Sieg über den Kuschiten Serach (2Chr 14,8-14);
seine zweite Reformation als Folge seines Sieges (2Chr 15,1-19);
seinen Akt der Untreue und dessen Folgen (2Chr 16,1-14).
Auf der Grundlage dieser vier Ereignisse können wir seine Geschichte einteilen in „die erste und die letzte“, wie es wörtlich am Ende seines Lebens heißt (2Chr 16,11). Sein Leben hat einen ersten und einen letzten Teil. Die Kontraste sind in 2. Chronika 14-15 einerseits und 2. Chronika 16 andererseits zu sehen. Seine Geschichte macht deutlich, dass es mit Segen verbunden ist, Gott zu suchen, aber auch, wie töricht es ist, bei Menschen Hilfe zu suchen.
Verse 1–7 | Asa wird König über Juda
1 Und Asa tat, was gut und recht war in den Augen des HERRN, seines Gottes. 2 Und er tat die fremden Altäre und die Höhen weg und zerschlug die Bildsäulen und hieb die Ascherim um; 3 und er sprach zu Juda, dass sie den HERRN, den Gott ihrer Väter, suchen und das Gesetz und das Gebot tun sollten; 4 und er tat aus allen Städten Judas die Höhen und die Sonnensäulen weg. Und das Königreich hatte Ruhe unter ihm. 5 Und er baute feste Städte in Juda; denn das Land hatte Ruhe, und es war kein Krieg gegen ihn in jenen Jahren, denn der HERR hatte ihm Ruhe verschafft. 6 Und er sprach zu Juda: Lasst uns diese Städte bauen und Mauern ringsum machen und Türme, Tore und Riegel. Noch ist das Land vor uns, denn wir haben den HERRN, unseren Gott, gesucht; wir haben ihn gesucht, und er hat uns Ruhe verschafft ringsumher. Und so bauten sie, und es gelang ihnen. 7 Und Asa hatte ein Heer, das Schild und Lanze trug: aus Juda 300000 und aus Benjamin 280000 [Mann], die Tartschen trugen und den Bogen spannten: alles tapfere Helden.
In den Tagen Asas gibt es zehn Jahre der Ruhe (2Chr 13,23). Das liegt daran, dass er das tut, was in den Augen des HERRN gut und recht ist (Vers 1). Diese Ruhe hat es seit der Teilung des Reiches nicht gegeben.
Asa ist mit Josaphat, Joas, Amazja, Ussija, Jotham, Hiskia und Josia einer der acht Könige Judas, die tun, was recht ist „in den Augen des HERRN“. Die „Augen des HERRN“ sprechen von der absoluten Aufmerksamkeit des HERRN; nichts ist vor Ihm verborgen. „Seine Augen wie eine Feuerflamme“ (Off 1,14) sehen und durchschauen alles. Diese Augen bemerken auch, dass sieben dieser acht Könige in ihrem späteren Leben von Ihm abweichen. Nur von Jotham wird keine Abweichung erwähnt (2Kön 15,32-38). Das allgemeine Zeugnis ist jedoch, dass sie das getan haben, was in seinen Augen recht ist. Wenn jemand älter wird, bedeutet das nicht automatisch, dass er auch geistlicher wird. Keiner der Könige der zehn Stämme hat getan, was in den Augen des HERRN recht ist, außer Jehu zu Beginn seiner Regierung.
Asa beginnt seine Herrschaft mit einer großen Säuberung (Vers 2). Alle Abgötterei hört auf. Er befiehlt auch Juda, Gott zu suchen und dem Gesetz zu gehorchen (Vers 3). Weil Asa alles abschafft, was Gott entehrt, kommt das Reich während seiner Herrschaft zur Ruhe (Vers 4). Den Willen des Herrn zu suchen und zu tun, gibt Ruhe. Es ist gut, das Böse zu beseitigen, aber wenn es nicht durch die Suche nach dem Herrn ersetzt wird, entsteht ein Vakuum, das durch das Böse gefüllt werden wird (vgl. Mt 12,43-45).
Auch das „Gesetz und das Gebot tun“ bietet Schutz vor einer Invasion durch den Feind. Wenn sich der Gläubige von der Wahrheit des Wortes Gottes nährt, wird er stark und sein Leben wird zur Ehre Gottes sein. Eine Zeit des Friedens ist eine Zeit, in der das Fleisch nicht wirksam ist und die Frucht des Geistes sichtbar wird.
Asa nutzt die Zeit des Friedens gut, indem er feste Städte baut (Vers 5; vgl. Apg 9,31). In einer Zeit des Friedens sollten wir nicht untätig, sondern gerade fleißig beschäftigt sein. Wir können die Stärkung der Verteidigung (Vers 6) auf die Stärkung unseres geistlichen Lebens anwenden:
„Mauern“ sprechen von dem Abgeschiedensein von der Welt zu Gott hin, was Sicherheit gibt.
„Türme“ sind Wachtürme und sprechen von der Wachsamkeit gegenüber einem Angriff des Feindes, wodurch wir ihn schon von Weitem sehen können.
„Tore“ sprechen davon, das Gute zuzulassen und das Falsche auszuschließen.
„Riegel“ gewährleisten die Sicherheit des Lebens, hinter denen nichts erlaubt ist, was dem neuen Leben schadet.
Asa tut all dies zu Beginn seiner Regierung. Das Beispiel Asas dient daher besonders als Anwendung für die Neubekehrten oder die Jugendlichen, bei denen das Leben mit dem Herrn noch vor ihnen liegt. Die Suche nach dem Herrn gibt Frieden. Aus dieser Ruhe heraus kann ein gesundes geistliches Leben aufgebaut werden. Es ist wichtig, dass junge Gläubige sich von Gottes Wort ernähren und Bücher lesen, die Gottes Wort erklären und Festigung im Glauben bewirken. Wer dies tut, wird im Wachstum seines Glaubenslebens fortschreiten.
Die Ruhe, die Asa genießt, macht ihn nicht gleichgültig. Er verfügt auch über eine gut ausgerüstete Armee, um jeden möglichen Angriff auf das Volk abzuwehren. Die Männer von Juda können mit Speeren kämpfen, wenn sie sich im Nahkampf mit dem Feind befinden (Vers 7). Der große Schild kann die Pfeile abwehren, die aus der Ferne auf sie geschossen werden. Die Männer von Benjamin können mit dem Bogen schießen, um einen Feind aus der Ferne zu treffen. Die kleinen Schilde können das Schwert des Feindes abwehren, wenn es Mann gegen Mann geht. Die Männer von Juda und Benjamin sind „alles tapfere Helden“. Sie stehen Seite an Seite und ergänzen sich in ihren Fähigkeiten gegenseitig.