Behandelter Abschnitt 2Chr 6,32-33
Verse 32.33 | Die fünfte Bitte
32 Und auch auf den Fremden, der nicht von deinem Volk Israel ist – kommt er aus fernem Land um deines großen Namens und deiner starken Hand und deines ausgestreckten Armes willen, kommen sie und beten zu diesem Haus hin, 33 so höre du vom Himmel her, der Stätte deiner Wohnung, und tu nach allem, um was der Fremde zu dir rufen wird; damit alle Völker der Erde deinen Namen erkennen und damit sie dich fürchten, wie dein Volk Israel, und damit sie erkennen, dass dieses Haus, das ich gebaut habe, nach deinem Namen genannt wird.
Der Grund für diese Bitte ist nicht eine bestimmte Sünde. Es ist eine Bitte für den Fremden, der aus einem fernen Land zu Gottes Haus kommt, um dort zu beten. Hier sehen wir, dass das Haus Gottes ein Haus des Gebets für alle Nationen ist (Jes 56,7b). Schon im Alten Testament wird darauf hingewiesen, dass Gottes Name nicht nur durch Israel, sondern auch durch die Nationen groß gemacht wird (Mal 1,11). Ein Beispiel dafür ist die Königin von Scheba (1Kön 10,1-5), obwohl bei ihr nicht gesagt wird, dass sie zum Beten gekommen ist.
Die Gemeinde ist auch ein Haus des Gebets und ein Zufluchtsort für den Fremden, den Ausländer, d. h. für jeden, der nicht zum Volk Gottes gehört. Wenn jemand kommt, um Gott zu suchen, soll er in der Gemeinde sein, denn diese ist „die Versammlung des lebendigen Gottes …, der Pfeiler und die Grundfeste der Wahrheit“ (1Tim 3,15). Die Gemeinde ist jetzt für alle da, die noch außerhalb der Gemeinde stehen, um durch Bekehrung in sie eingegliedert zu werden.
Ein Beispiel dafür ist der Eunuch (Kämmerer), der nach Jerusalem gekommen ist, um Gott zu suchen (Apg 8,26-40). Er kehrt unverrichteter Dinge nach Hause zurück, denn der Tempel ist nicht mehr Gottes Haus. Doch Gott kommt ihm entgegen. Er erfüllt seinen Wunsch, indem Er ihm zeigt, dass es ein neues Haus Gottes gibt.
Prophetisch gesehen wird diese Bitte im Friedensreich erhört werden, wenn die Nationen von den Enden der Erde kommen, um den Gott Israels zu suchen und anzubeten (Ps 22,27; 67,3-6).