Behandelter Abschnitt 2Chr 6,28-31
Verse 28–31 | Die vierte Bitte
28 Wenn eine Hungersnot im Land sein wird, wenn Pest sein wird, wenn Kornbrand und Vergilben [des Getreides], Heuschrecken und Grillen sein werden; wenn seine Feinde es im Land seiner Tore belagern, [wenn] irgendeine Plage und irgendeine Krankheit [sein wird] – 29 welches Gebet, welches Flehen irgend geschehen wird von irgendeinem Menschen und von deinem ganzen Volk Israel, wenn sie jeder seine Plage und seinen Schmerz erkennen werden, und er seine Hände ausbreitet zu diesem Haus hin, 30 so höre du vom Himmel her, der Stätte deiner Wohnung, und vergib, und gib jedem nach allen seinen Wegen, wie du sein Herz kennst – denn du allein kennst das Herz der Menschenkinder –; 31 damit sie dich fürchten, um auf deinen Wegen zu wandeln, alle Tage, die sie in dem Land leben werden, das du unseren Vätern gegeben hast.
Verschiedene Plagen sind der Grund für das vierte Gebet. Obwohl es nicht heißt, dass diese Plagen wegen der Sünde kommen, sind diese Plagen das Ergebnis der Sünde. Das erkennen wir an dem Wort „vergib“ in Vers 30. Das ganze Volk leidet unter diesen Plagen, aber jeder Einzelne kann ihnen entkommen, wenn er betet und fleht und seine Plage und seinen Schmerz anerkennt.
In den Worten „und gib jedem nach allen seinen Wegen“ wird um die Züchtigung Gottes gebeten. Diese Züchtigung ist notwendig, um den Gläubigen auf dem Weg der Treue zum HERRN zu halten oder ihn zurückzubringen. Dabei sieht der HERR im Herzen des Gläubigen, wozu er geneigt ist oder warum er einen bestimmten Weg geht, der die Züchtigung notwendig macht. Es ist die Liebe des Herrn, die diese Züchtigung über die Seinen bringt (Heb 12,5-11).
Eine Anwendung dieser Plagen sehen wir im geistlichen Zustand der Gläubigen in Korinth. Sie gehen sehr leichtfertig mit dem Abendmahl um. Sie gehen leichtfertig mit der geistlichen Bedeutung des Abendmahls um. Deshalb muss Gott sie züchtigen. Paulus sagt zu ihnen: „Deshalb sind viele unter euch schwach und krank, und ein gut Teil sind entschlafen“ (1Kor 11,30). Das bedeutet nicht, dass alle, die von dieser Zucht betroffen sind, an dieser Leichtfertigkeit teilhaben. Es ist durchaus möglich, dass es Einzelne gibt, die aufgrund dessen, was andere tun, leiden. Wir können aufgrund des Verhaltens anderer oder unserer selbst leiden. Das beraubt uns unserer Segnungen.
Gott kennt das Herz eines jeden Menschen (Vers 30b). „Und kein Geschöpf ist vor ihm unsichtbar, sondern alles ist bloß und aufgedeckt vor den Augen dessen, mit dem wir es zu tun haben“ (Heb 4,13). Das Bewusstsein davon sollte uns dazu führen, in Gottesfurcht auf den Wegen des Herrn zu gehen (Vers 31). Dann werden wir im Genuss der Segnungen bewahrt, die uns zuteilgeworden sind.