Behandelter Abschnitt 1Chr 21,8-13
Verse 8–13 | David bekennt seine Sünde
8 Und David sprach zu Gott: Ich habe sehr gesündigt, dass ich diese Sache getan habe; und nun lass doch die Ungerechtigkeit deines Knechtes vorübergehen, denn ich habe sehr töricht gehandelt! 9 Und der HERR redete zu Gad, dem Seher Davids, und sprach: 10 Geh hin und rede zu David und sprich: So spricht der HERR: Dreierlei lege ich dir vor; wähle dir eins davon, dass ich es dir tue. 11 Und Gad kam zu David und sprach zu ihm: So spricht der HERR: Wähle dir! 12 Entweder drei Jahre Hungersnot, oder drei Monate hingerafft zu werden vor deinen Bedrängern und dass das Schwert deiner Feinde [dich] trifft; oder drei Tage das Schwert des HERRN und Pest im Land und dass der Engel des HERRN verdirbt im ganzen Gebiet Israels. Und nun sieh zu, was für eine Antwort ich dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat. 13 Und David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst! Möge ich doch in die Hand des HERRN fallen, denn seine Erbarmungen sind sehr groß; aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen!
Sobald der Zorn Gottes gegen sein Volk entbrennt, legt David sofort ein Bekenntnis ab (Vers 8; vgl. 2Sam 12,13). Dieses Bekenntnis ist notwendig, denn nur so erhält man Vergebung (1Joh 1,9). Davids Sünde wird weggenommen. Die Folgen seiner Sünde werden jedoch nicht beseitigt (Gal 6,7). Gott hat die Sünde vergeben. Weil es sich jedoch um eine offenbare Sünde handelt, muss diese Sünde auch offen bestraft werden.
Der HERR schickt „Gad, den Seher Davids“ zu ihm, um ihm drei Strafen vorzustellen, von denen er eine auswählen kann. Jede der Strafen, wenn sie ausgeführt werden, bedeutet eine erhebliche Verringerung der Anzahl der Personen, die er zählen wollte, um zu wissen, wie stark er war. Gott traf ihn in seinem hochmütigen Streben, seine Stärke zu erkennen. Gott sagt: „Ich habe euch für das Schwert bestimmt [oder gezählt]“ (Jes 65,12).
Als Gad zu Ende gesprochen hat, erwartet er eine Antwort von David, die er „dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat“. Gad sollte nur die Botschaft des HERRN an David übermitteln und die Antwort Davids an den HERRN weiterleiten. Er hat keinen Einfluss auf das Wort, das er im
Namen des HERRN sprechen soll, und er hat keinerlei Einfluss auf Davids Antwort, die er dem HERRN bringen muss.
Als Botschafter des HERRN stellt Gad den Mann, an den er sich wenden soll, in das Licht des HERRN. Er tut nichts weniger und nicht mehr als genau das. Das ist die Aufgabe eines jeden, der mit einer Botschaft vom Herrn an andere gesandt wird. Das Wort des Herrn muss die Herzen in die Gegenwart Gottes bringen und die Reaktion auf dieses Wort muss zum Herrn zurückgebracht werden.
Die drei Bestrafungen, die Gad David vorlegt, sind
eine Naturkatastrophe,
das Schwert, das eine von Menschen ausgeführte Strafe ist, und
die Pest, eine Bestrafung, die durch einen Engel vollzogen wird.
Die Strafen kommen alle aus der Hand des HERRN. Doch es gibt einen Unterschied. Die Hand des HERRN ist in den ersten beiden Strafen indirekter zu sehen, während seine Hand im Falle der Pest direkter wahrnehmbar ist. Es gibt noch einen weiteren Unterschied. Eine Hungersnot, die auf alle zukommt, wird sicherlich Opfer kosten, aber die Reichen können länger überleben. Das Schwert des Feindes wird auch Opfer fordern, aber es wird vor allem die Soldaten treffen. Die Pest wird jedoch ohne Ansehen der Person jeden Menschen treffen können.
Die Dauer der Katastrophen beträgt
im Falle einer Naturkatastrophe drei Jahre,
im Falle einer menschlichen Katastrophe drei Monate und
im Falle einer Katastrophe durch einen Engel drei Tage.
Als Christus unseren Platz am Kreuz einnahm, war es eine Katastrophe des Gerichts von drei Stunden Finsternis. Er hat es wegen Gottes Gericht über unsere Sünden durchgemacht. Dies ist die Grundlage für die Vermehrung seines Volkes geworden.
David wählt, in die Hände des HERRN zu fallen, „denn seine Erbarmungen sind sehr groß“ (Vers 13; Hab 3,2). Er wollte die Anzahl der Mitglieder seines Kriegsvolkes erfahren. Jetzt wird ihm gesagt werden, wie viele Mitglieder seines Volkes er verloren hat (Vers 14). Wenn Gott vor uns ist, brauchen wir nicht zu zählen. Wenn Er gegen uns ist, werden wir sehen, was wir verloren haben.