Behandelter Abschnitt 1Chr 19,6-19
Verse 6–19 | Die Ammoniter und die Syrer werden geschlagen
6 Als nun die Kinder Ammon sahen, dass sie sich bei David stinkend gemacht hatten, da sandten Hanun und die Kinder Ammon tausend Talente Silber, um sich aus Mesopotamien und aus Aram-Maaka und aus Zoba Wagen und Reiter anzuwerben. 7 Und sie warben sich 32000 Wagen an, und den König von
Maaka mit seinem Volk; und sie kamen und lagerten sich vor Medeba. Und die Kinder Ammon versammelten sich aus ihren Städten und kamen zum Kampf. 8 Und als David es hörte, sandte er Joab hin und das ganze Heer, die Helden. 9 Und die Kinder Ammon zogen aus und stellten sich am Eingang der Stadt in Schlachtordnung auf; und die Könige, die gekommen waren, waren für sich auf dem Feld. 10 Und als Joab sah, dass der Kampf von vorn und von hinten gegen ihn gerichtet war, da traf er aus allen Auserlesenen Israels eine Auswahl und stellte sich auf, den Syrern gegenüber; 11 und das übrige Volk übergab er der Hand seines Bruders Abisai, und sie stellten sich auf, den Kindern Ammon gegenüber. 12 Und er sprach: Wenn die Syrer mir zu stark sind, so sollst du mir Hilfe leisten; und wenn die Kinder Ammon dir zu stark sind, so will ich dir helfen. 13 Sei stark und lass uns stark sein für unser Volk und für die Städte unseres Gottes! Und der HERR wird tun, was gut ist in seinen Augen. 14 Da rückte Joab und das Volk, das bei ihm war, vor, den Syrern entgegen zum Kampf; und sie flohen vor ihm. 15 Und als die Kinder Ammon sahen, dass die Syrer geflohen waren, da flohen auch sie vor seinem Bruder Abisai und zogen sich in die Stadt zurück. 16 Und Joab kam nach Jerusalem. Und als die Syrer sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, da sandten sie Boten hin und ließen die Syrer ausziehen, die jenseits des Stromes waren; und Schophak, der Heeroberste Hadadesers, [zog] vor ihnen her. 17 Und es wurde David berichtet; da versammelte er ganz Israel und ging über den Jordan und kam an sie heran; und er stellte sich gegen sie auf. Und David stellte sich in Schlachtordnung auf, den Syrern gegenüber; und sie kämpften mit ihm. 18 Und die Syrer flohen vor Israel, und David tötete von den Syrern 7000 Wagenkämpfer und 40000 Mann Fußvolk; auch Schophak, den Heerobersten, tötete er. 19 Und als die Knechte Hadadesers sahen, dass sie vor Israel geschlagen waren, da machten sie Frieden mit David und dienten ihm. Und die Syrer wollten den Kindern Ammon nicht mehr helfen.
Die Feinde erkennen nun, dass David ihnen ihre Beleidigung nicht ohne weiteres durchgehen lassen kann (Verse 6.7). Sie verstärken sich und ziehen zusammen, ein Teil vor die Stadt und ein Teil auf das Feld. Dann wird Joab von David in den Kampf geschickt (Vers 8). Darauf bereiten sich die Feinde auf den Kampf vor (Vers 9). Joab beobachtet die Situation und bemerkt, dass er eingeschlossen ist. Das bringt ihn nicht in Panik. Als erfahrener General mit großer militärischer Einsicht bestimmt er zusammen mit
Abisai eine Taktik, in der sie die Kräfte teilen (Verse 10–12). Sie vereinbaren, sich gegenseitig zu helfen, wenn der andere in Schwierigkeiten gerät.
Joab ermutigt Abisai und sich selbst und ruft dazu auf, stark zu sein (Vers 13). Das sind keine Dinge des Gefühls oder der Umstände, sondern eine Entscheidung, die getroffen werden muss, stark zu sein und Mut zu fassen. Er weist darauf hin, dass es um „unser Volk und … die Städte unseres Gottes“ geht. Das Volk, sein Volk, und die Städte Gottes stehen auf dem Spiel. Das ist es, worum es im Kampf geht. Mit den Worten „und der HERR wird tun, was gut ist in seinen Augen“, legt er den weiteren Verlauf der Sache in die Hände des HERRN. Wir sehen hier, dass neben dem Aufruf zur Verantwortung, stark zu sein und Mut zu fassen (vgl. 1Kor 16,13), auch das Bewusstsein vorhanden ist, dass alles davon abhängt, was der HERR tut (vgl. Phil 2,12.13).
Die feindlichen Verbündeten werden von Joab mit Weisheit bekämpft, während wir hier auch ein gewisses Gottvertrauen aus seinem Mund hören. In diesem Buch wird Joabs tatsächliche Haltung – dass er letztendlich seine eigenen Interessen über die Davids stellt – nicht berücksichtigt. Seine wahren Motive, die Verfolgung seiner eigenen Interessen, sind mehr in 2. Samuel zu erkennen. Nach der Festlegung der Taktik und der inspirierenden Worte geht Joab in einen Kampf mit den Syrern, die vor ihm fliehen (Vers 14).
Sein Sieg wirkt sich positiv auf seinen Bruder Abisai aus, der mit den Ammonitern kämpft. Als die Ammoniter sehen, dass ihre Verbündeten besiegt wurden und geflohen sind, fehlt ihnen der Mut, weiter zu kämpfen. Auch sie fliehen (Vers 15). Jeder Sieg, den wir erzielen, schwächt den Feind und bedeutet oft auch einen Sieg für unsere Mitstreiter über ihre Feinde. Nach der Schlacht geht Joab nach Jerusalem, wahrscheinlich um David zu berichten.
Nach ihrer Niederlage gruppieren sich die Syrer neu und verstärken sich mit anderen Landsleuten (Vers 16). Als David davon erfährt, zieht er selbst in den Krieg. Er sammelt „ganz Israel“ und besiegt den Feind. Ganz Israel steht unter der Herrschaft Davids und erkennt ihn als König an. Diese Einheit ist im Hinblick auf den Bau des Tempels wichtig. Für den Bau des
Tempels sind neben den bereits erwähnten Materialien die Faktoren Frieden und Sicherheit und die Einheit des Volkes von großer Bedeutung.
Nach der Bestrafung durch David schließen die Syrer Frieden mit ihm und unterwerfen sich ihm. Die Syrer verbünden sich auch nicht mehr mit dem anderen Feind Israels, Ammon.