Behandelter Abschnitt 1Chr 16,8-22
Verse 8–22 | Erster Teil (Psalm 105,1-15)
Preist den HERRN, ruft seinen Namen an, macht kund unter den Völkern seine Taten!
Singt ihm, singt ihm Psalmen; sinnt über alle seine Wunderwerke!
Rühmt euch seines heiligen Namens! Es freue sich das Herz derer, die den HERRN suchen!
Trachtet nach dem HERRN und seiner Stärke, sucht sein Angesicht beständig!
Erinnert euch an seine Wunderwerke, die er getan hat, an seine Wunderzeichen und an die Gerichte seines Mundes!
Du Same Israels, sein Knecht, ihr Söhne Jakobs, seine Auserwählten: 14 Er, der HERR, ist unser Gott; seine Gerichte sind auf der ganzen Erde.
Erinnert euch ewig an seinen Bund, an das Wort, das er geboten hat auf tausend Geschlechter hin,
den er geschlossen hat mit Abraham, und an seinen Eid, den er Isaak geschworen hat.
Und er stellte ihn Jakob zur Satzung, Israel zum ewigen Bund,
indem er sprach: Dir will ich das Land Kanaan geben als Schnur eures Erbteils;
als ihr ein zählbares Häuflein wart, nur wenige und Fremde darin.
Und sie wanderten von Nation zu Nation und von einem Reich zu einem anderen Volk.
Er ließ niemand zu, sie zu bedrücken, und ihretwegen strafte er Könige:
„Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Böses!“
In diesen Versen geht es um die unveränderlichen und bedingungslosen Verheißungen, die Gott den Vätern in Gnade gegeben hat. Psalm 105 besteht aus zwei Teilen. Der erste Teil (Ps 105,1-15) beschäftigt sich mit den großen Taten Gottes gegenüber den Vätern. Der zweite Teil des Psalms (Ps 105,16-45) handelt von Gottes Wegen mit Israel und seiner Sorge um sie, ihnen den Segen zu geben, der ihnen versprochen wurde.
In diesem Abschnitt von 1. Chronika 16 werden zuerst die Aktivitäten des Volkes Gottes besungen (Verse 8–13) und dann die Verheißungen Gottes (Verse 14–22). In den Versen 8–12 wird das Volk zu verschiedenen Aktivitäten aufgerufen. Der Ruf richtet sich an ein Volk, das in einer besonderen Beziehung zu Gott steht. Diese Beziehung wird in zwei Namen angegeben, die jeweils mit einem unterschiedlichen Zusatz versehen sind. Sie sind „Same Israels“, zu denen noch „Sein Knecht“ (Vers 13a) hinzugefügt wird. „Israel“, was „Fürst Gottes“ bedeutet, ist der Name, der auf ihre besondere Stellung vor Gott hinweist. Das Wort „Knecht“ ist damit verbunden. Wer seine besondere Stellung kennt, wird dem Herrn gerne dienen.
Sie sind auch „Söhne Jakobs“, zu dem „seine Auserwählten“ (Vers 13b) hinzugefügt wird. Bei „Söhne Jakobs“ liegt der Schwerpunkt auf der Schwäche ihrer Hingabe an Gott und den falschen Wegen, die das Volk gegangen ist. Deshalb ist es so schön, dass direkt hinter diesem Namen der Zusatz „seine Auserwählten“ steht, der besagt, dass Gott sie trotz ihrer Schwäche und falschen Wege auserwählt hat.
Wenn wir die Verse 8–12 lesen, sehen wir zu welchen Aktivitäten das Volk als Nachkommen Israels und Jakobs aufgerufen wird. Die Aktivitäten, die in ein Buch wie 1. Chronika passen, bestehen aus preisen, anrufen, kund machen (Vers 8), singen, Psalmen singen, nachsinnen (Vers 9), rühmen, freuen, nach dem HERRN trachten, suchen (Verse 10.11), erinnern (Vers 12).
Bei all diesen Aktivitäten werden die Wunder des HERRN zum Gegenstand des Liedes gemacht und die Taten, in denen Er sich offenbart, werden dargelegt, auch vor den Augen der Völker (Vers 8b). Wir dürfen uns daran erinnern, dass all dies für uns durch die Wunder des Herrn Jesus bei seinem Kommen im Fleisch, seinem Werk am Kreuz, seiner Auferstehung und seiner Verherrlichung weit übertroffen wird. Welch ein Grund, all dies in der Anbetung vor Gott „hinauszulegen“.
David verweist auf den HERRN als „unseren Gott“ (Vers 14), dessen Gerichte auf der ganzen Erde sind. Ist es nicht mehr als angemessen, dazu aufzurufen, Ihn zu loben? Weitere Gründe dafür sind in den folgenden Versen (Verse 15–18) aufgeführt. Diese Verse befassen sich mit dem Bund Gottes und seiner Verheißung an Abraham (1Mo 17,7.13.19), seinem Eid an Isaak (1Mo 26,2-5.23.24), der festgelegten Ordnung für Jakob und dem ewigen Bund für Israel (1Mo 28,13.15; 35,9-13). Es geht, kurz gesagt, um Gottes Berufungen und unbereubare Gnadengaben (Röm 11,29), und das alles mit Blick auf das Land Kanaan als ihren erblichen Besitz. Bei so vielen Segnungen und Sicherheiten kann das Herz nicht unberührt bleiben und der Mund nicht schweigen.
In den letzten Versen sehen wir zwar die Geschichte, aber nicht die Verantwortlichkeit (Verse 19–22). Diese Verse beschreiben die Vergangenheit des Volkes, wie schwach und verletzlich es war. Es zeigt, wie auch wir uns in der Welt fühlen können. Aber dann wird das Volk daran erinnert, dass Gott unter jenen Umständen, in denen es den feindlichen Mächten zum Opfer gefallen zu sein schien, sich für sie eingesetzt hat. Was in Vers 22 gesagt wird, findet sich in einem Ereignis im Leben Abrahams wieder, wo er vom Glaubensweg abgewichen war (1Mo 20,6b.7).