Behandelter Abschnitt 1Chr 12,24-38
Verse 24–38 | Die zu David nach Hebron kommen
24 Und dies sind die Zahlen der Köpfe der zum Heer Gerüsteten, die zu David nach Hebron kamen, um ihm das Königreich Sauls zuzuwenden nach dem Befehl des HERRN: 25 Die Kinder Juda, die Schild und Lanze trugen, 6800 zum Heer Gerüstete. 26 Von den Kindern Simeon: kriegstüchtige Männer zum Heer, 7100. 27 Von den Kindern Levi: 4600; 28 und Jojada, der Fürst von Aaron, und mit ihm 3700; 29 und Zadok, ein Jüngling, ein tapferer Held, und das Haus seines Vaters: 22 Oberste. 30 Und von den Kindern Benjamin, den Brüdern Sauls: 3000; aber der größte Teil von ihnen hielt bis dahin treu zum Haus Sauls. 31 Und von den Kindern Ephraim: 20800, kriegstüchtige Männer, Männer von Namen, nach ihren Vaterhäusern. 32 Und vom halben Stamm Manasse: 18000, die mit Namen angegeben wurden, dass sie hingingen, um David zum König zu machen. 33 Und von den Kindern Issaschar:
[Männer,] die Einsicht hatten in die Zeiten, um zu wissen, was Israel tun musste; ihre Häupter, 200; und alle ihre Brüder folgten ihrem Befehl. 34 Von Sebulon: die zum Heer auszogen, mit allen Kriegswaffen zum Kampf bereit, 50000, und zwar um sich [in Schlachtreihen] zu ordnen mit ungeteiltem Herzen. 35 Und von Naphtali: 1000 Oberste; und mit ihnen 37000 mit Schild und Speer. 36 Und von den Danitern: 28600, zum Kampf bereit. 37 Und von Aser: die zum Heer auszogen, zum Kampf bereit, 40000. 38 Und von jenseits des Jordan, von den Rubenitern und den Gaditern und dem halben Stamm Manasse: mit allen Waffen eines Kriegsheeres, 120000.
In diesem Teil werden nicht mehr so sehr einzelne Personen erwähnt, sondern vor allem die Stämme und deren Anzahl. Sie kommen zu David nach Hebron, als er bereits König ist, um anzuerkennen, dass das Königtum Sauls auf ihn übergegangen ist (Vers 23), was eine Bestätigung dessen ist, was in 1. Chronika 10 steht (1Chr 10,14).
Sie sind sozusagen eine zweite Generation. Andere haben Saul bereits zu einem früheren Zeitpunkt verlassen, um sich David anzuschließen. Diese kommen nach Sauls Tod und müssen nun zu dem Schluss kommen, dass sie vor einer verlorenen Sache stehen (Vers 29). Ebenso gibt es Menschen, die den Herrn Jesus von klein auf annehmen und Ihm folgen, während andere dies erst in einem späteren Alter tun, wenn sie entdecken, dass sie ein verlorenes Leben führen bzw. geführt haben.
Bei jedem Stamm werden Besonderheiten erwähnt. Es gibt Stämme, bei denen es „kriegstüchtige Männer“ oder „zum Heer Gerüstete“ gibt (Verse 25.26.31). Andere sind „mit allen Kriegswaffen zum Kampf bereit“ (Verse 34.38). Von wieder anderen wird erwähnt, dass sie „Einsicht hatten in die Zeiten“ (Vers 33). All diese Besonderheiten lassen sich auf die verschiedenen Eigenschaften anwenden, die bei Kindern Gottes beobachtet werden können. Jeder Gläubige hat etwas Spezifisches, etwas, das ihn oder sie auszeichnet. Es zeigt auch, dass sie sich gegenseitig ergänzen und einander brauchen, um eine Einheit zu sein.
Es ist auffallend, wie wenig Krieger aus den Stämmen Juda und Simeon in der Nähe von Jerusalem kommen, verglichen mit anderen Stämmen, die weiter entfernt liegen (Verse 25.26).
Auch der Stamm Levi liefert Krieger, ebenso wie die priesterliche Familie, die Familie Aarons (Verse 27–29). Als Ausnahmen bei der Aufzählung der Stämme werden hier zwei Personennamen genannt. Einer davon ist der Name „Jojada, der Fürst von Aaron“. Der andere Name ist der von „Zadok“, der zusätzlich als „ein Jüngling, ein tapferer Held“ bezeichnet wird. Ein Priester hat das Privileg, Gott im Heiligtum zu dienen. Das bedeutet jedoch nicht, dass er nichts mit dem Kampf zu tun hat. Ein Gläubiger, der als ein guter Priester Gott im Heiligtum anbetet, wird sicherlich auch außerhalb des Heiligtums ein guter Kämpfer für die Interessen desjenigen sein, den er anbetet.
Zadok wurde von Gott auserwählt, vor dem König zu stehen. Unter
Salomo wird er das Hohepriestertum übernehmen (1Chr 29,22;
Zum dritten Mal in diesem Kapitel werden Benjaminiter erwähnt (Vers 30; Verse 3–8; Vers 17). Hier scheint es, dass der größte Teil dieses Stammes Saul treu bleibt. Das bedeutet, dass die Benjaminiter, die zu David gehen, der Mehrheit trotzen. Sie trotzen dem Hass ihrer Verwandten, die sie vielleicht wegen Feigheit oder Verrat beschuldigt haben.
Von den Kindern Issaschar lesen wir, dass sie „Einsicht hatten in die Zeiten, um zu wissen, was Israel tun musste“ (Vers 33). Wir brauchen Menschen wie sie, die wissen, wie spät es auf Gottes Uhr ist (vgl. Est 1,13). Sie haben durch Beobachtung in der Welt um sie herum und aus der Erfahrung im Umgang mit den Menschen um sie herum gelernt, was ihre eigenen Pflichten und Aufgaben sind, und auch was die Aufgaben anderer sind. Sie wissen, dass sie David jetzt zum König machen müssen, jetzt ist es an der Zeit dafür.
Geistlich gesehen gehört Paulus zu diesem Stamm. Wie ein echter Issaschariter sagt er den Gläubigen, dass sie die Zeit kennen, in der sie aus dem Schlaf aufwachen müssen, „denn jetzt ist unsere Errettung näher als damals, als wir gläubig wurden: Die Nacht ist weit vorgerückt, und der
Tag ist nahe“. In diesem Sinn sagt er dann: „Lasst uns nun die Werke der Finsternis ablegen, die Waffen des Lichts aber anziehen“ (Röm 13,11.12).
Kennen wir die Zeit und den Zeitgeist? Wissen wir, was wir tun müssen, um nicht vom Feind überwältigt und ausgeschaltet zu werden, sondern dienstbereit für den Herrn zu sein? Können wir unseren Mitgläubigen mit unserem Verständnis von Gottes Gedanken über die Zeit und den Zeitgeist dienen?
Wer ein wahrer Issascharit sein will, muss auch ein wahrer Sebuloniter sein. Wir lesen von den Männern dieses Stammes, dass sie bereit sind, sich für den Kampf „in Schlachtreihen zu ordnen mit ungeteiltem Herzen“ (Vers 34). Ihre Herzen sind von nichts anderem ergriffen als von David und dem Kampf für ihn. Ihr Herz ist „geeinigt“ (Ps 86,11). Sie sind nicht „doppelherzig“. Es gibt für nichts anderes Platz in ihren Herzen, als allein mit David zu sein und ihn in seiner Königsherrschaft zu bestätigen. Diese Eigenschaft muss bei uns im Hinblick auf den Herrn Jesus gefunden werden.
Sie „ordnen“ sich „in Schlachtreihen“. Dies zeigt, dass sie in ihrer Armeeeinheit diszipliniert sind. Jeder nimmt seinen eigenen Platz ein, aber in dem Bewusstsein, dass er Teil eines Ganzen ist. Es ist eine individuelle Hingabe bei allen vorhanden, jeder an seinem Platz, sodass das Ganze ein „Team“ bildet, das sich in seiner Gesamtheit auf David konzentriert.
Paulus kann sich freuen, die „Ordnung“ der Gläubigen in der Gemeinde in Kolossä zu sehen (Kol 2,5). Wenn es ein persönliches Engagement in einem geordneten Ganzen gibt, hat der Feind keine Chance, eine Bresche in einer örtlichen Gemeinde zu schlagen. Wenn es jedoch Streitigkeiten gibt, kann er leicht Spaltungen säen (1Kor 1,10).