Behandelter Abschnitt 2Kön 24,13-16
Verse 13–16 | Jerusalem im Exil
13 Und er brachte von dort alle Schätze des Hauses des HERRN und die Schätze des Königshauses heraus, und er zerschlug alle goldenen Geräte, die Salomo, der König von Israel, im Tempel des HERRN gemacht hatte – so wie der HERR geredet hatte. 14 Und er führte ganz Jerusalem weg, und alle Obersten und alle kriegstüchtigen Männer, 10000 Gefangene, und alle Handwerker und Schlosser; nichts blieb übrig als nur das geringe Volk des Landes. 15 Und er führte Jojakin weg nach Babel; und die Mutter des Königs und die Frauen des Königs und seine Hofbeamten und die Mächtigen des Landes führte er als Gefangene von Jerusalem weg nach Babel; 16 und alle Kriegsleute, 7000, und die
Handwerker und die Schlosser, 1000, alles tüchtige Kriegsleute, die brachte der König von Babel als Gefangene nach Babel.
Nach der Kapitulation Jojakins nimmt Nebukadnezar „alle Schätze des Hauses des HERRN und die Schätze des Königshauses“ weg. Er nimmt alles mit nach Babel. Die Schätze des Hauses des HERRN werden später von Belsazar missbraucht (Dan 5,1-4). Wieder später sorgt Kores der Perser dafür, dass sie nach Jerusalem zurückgebracht werden (Esra 5,14).
Neben den wertvollen Materialien werden auch die Menschen mit einflussreichen Funktionen von Jerusalem nach Babel gebracht. Diese Menschen könnten einen Aufstand organisieren und so die Autorität Nebukadnezars gefährden. Auch der Prophet Hesekiel (Hes 1,1.2) wird in die Gefangenschaft weggeführt. Die einzigen, die nicht gehen müssen, sind die Armen des Landes. Von ihnen geht keine Gefahr einer organisierten Rebellion aus.
Er führt auch Jojakin weg nach Babel, zusammen mit seiner Mutter, seinen Frauen, seinen Höflingen und den Mächtigen des Landes. Die kampfesfähigen Männer und Leute, die Waffen herstellen können (vgl. 1Sam 13,19), werden auch von Nebukadnezar mitgenommen. Auf diese Weise verhindert Nebukadnezar jede Form von Widerstand.
Wenn es dem Teufel gelingt, uns auf irgendeine Weise durch eine bestimmte Sünde einzufangen, hat er von uns nichts mehr zu fürchten und von unserem Zeugnis für den Herrn ist nichts mehr übrig. Das Gleiche gilt für die Gemeinde. Wenn wir uns mit fremden Lehren wie Gesetzlichkeit (siehe Brief an die Galater) und Philosophie (siehe Brief an die Kolosser) einlassen, sind wir auch in ihnen gefangen und können den Heiland nicht bezeugen. Auch das Zusammenkommen der Gemeinde verliert seinen Zeugnischarakter, sowohl gegenüber Gott als auch gegenüber der Welt, wenn sich das Fleisch durchsetzen kann, ohne verurteilt zu werden. Das sehen wir im ersten Brief an die Korinther.