Behandelter Abschnitt 2Kön 23,31-34
Verse 31–34 | Joahas wird König von Juda
31 Dreiundzwanzig Jahre war Joahas alt, als er König wurde, und er regierte drei Monate in Jerusalem; und der Name seiner Mutter war Hamutal, die Tochter Jeremias, von Libna. 32 Und er tat, was böse war in den Augen des HERRN, nach allem, was seine Väter getan hatten. 33 Und der Pharao Neko setzte ihn gefangen in Ribla im Land Hamat, damit er nicht mehr König wäre in Jerusalem; und er legte dem Land eine Buße von hundert Talenten Silber und einem Talent Gold auf. 34 Und der Pharao Neko machte Eljakim, den Sohn Josias, zum König an Josias, seines Vaters, statt und änderte seinen Namen in Jojakim; Joahas aber nahm er mit, und er kam nach Ägypten und starb dort.
Von nun an, bis zum Ende des Reiches – also über einen Zeitraum von etwa 22 Jahren – werden vier Könige ernannt. In der Zeit dieser Könige geschieht nichts, was Freude bereitet. Die Zeit der Erweckungen wie unter Hiskia und Josia ist vorbei. Keiner der Nachfolger Josias hat Gottesfurcht.
Der Schreiber hält sich zurück in seiner Beschreibung der Könige, die an die Macht kommen werden, bevor Juda in die Verbannung geführt wird. Durch das Buch Jeremia erfahren wir jedoch noch viel mehr über den Untergang des Reiches. Dort finden wir Begegnungen zwischen einigen der vier Könige mit dem Propheten Jeremia, die hier mit keinem Wort erwähnt werden.
Joahas ist ein schlechter König. Er regiert nur für kurze Zeit. Aber genau wie andere böse Könige, die für kurze Zeit regierten, hat auch er in diesen drei Monaten bewiesen, welche Art von König er ist. Hesekiel vergleicht ihn mit einem jungen Löwen (Hes 19,1-4). Nach drei Monaten kommt Gottes Gericht durch den Pharao über ihn, der immer noch ein mächtiger Herrscher auf der Weltbühne ist. Der Pharao sperrt ihn in Ribla, einer Priesterstadt, ein. Dadurch ist sein Königtum beendet. Der Pharao Neko belegt das Land auch noch mit einer Geldbuße. Gott scheint auf der Seite des Pharao zu stehen und die Könige von Juda aufzugeben. Das bedeutet nicht, dass sie gottloser sind als der Pharao, sondern dass sie viel mehr Verantwortung tragen.
Der Pharao zeigt auch seine Macht über Juda, indem er einen Bruder von Joahas, Eljakim, zum König macht. Ein weiterer Beweis für die Macht des Pharao ist, dass er den Namen von Eljakim in Jojakim ändert. Er macht ihn nicht zum König anstelle von Joahas, sondern anstelle seines Vaters Josia. Es ist, als ob das Königtum von Joahas gar nicht existiert hätte. Es ist möglich, dass Joahas eine antiägyptische Politik verfolgt und sich damit den Zorn des Pharaos zugezogen hat. Es wird ja ganz ausdrücklich gesagt, dass der Pharao Joahas gefangen genommen hat, „damit er nicht mehr König wäre in Jerusalem“.