Behandelter Abschnitt 2Kön 6,21-23
Verse 21–23 | Gnade für Feinde
21 Und der König von Israel sprach zu Elisa, als er sie sah: Soll ich schlagen, soll ich schlagen, mein Vater? 22 Aber er sprach: Du sollst nicht schlagen. Würdest du die schlagen, die du mit deinem Schwert und mit deinem Bogen gefangen genommen hast? Setze ihnen Brot und Wasser vor, damit sie essen und trinken und dann zu ihrem Herrn ziehen. 23 Und er bereitete ihnen ein großes Mahl, und sie aßen und tranken; und er entließ sie, und sie zogen zu ihrem Herrn. Und die Streifscharen der Syrer kamen seitdem nicht mehr in das Land Israel.
Wer auch offene Augen hat, ist der König von Israel. Nur weiß er nichts von Gnade. Das beweist, dass er sehend blind ist. Das geht aus seiner Frage an Elisa hervor, ob er diese Feinde töten darf. Elisas Antwort ist nüchtern. Er sagt dem König, dass er sie doch auch nicht getötet hätte, wenn er sie zu Kriegsgefangenen gemacht hätte. Elisa erlaubt dem König nicht einmal, die Gefangenen ohne weiteres in ihr Land zurückkehren zu lassen. Er befiehlt ihm, seinen Feinden Gutes zu tun, indem er ihnen Speisen und Getränke serviert. Der HERR beschützt zuerst den König von Israel und Elisa vor dem König von Syrien und jetzt die Syrer vor dem König von Israel.
Durch diese Maßnahme werden den Feinden „feurige Kohlen“ auf ihre Häupter gelegt (Röm 12,20; Spr 25,21.22). Das Wort des Herrn Jesus wird befolgt: „Ihr habt gehört, dass gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde“ (Mt 5,43.44a). Nachdem den Feinden Gutes getan wurde, können sie in ihre Heimat zurückkehren. Die Folge der gezeigten Gnade ist, dass sie (vorerst) nicht in das Land Israel zurückkehren, um dort Krieg gegen sie zu führen.