Behandelter Abschnitt 2Kön 5,17-19
Verse 17–19 | Naaman kehrt nach Hause zurück
17 Da sprach Naaman: Wenn nicht, so werde doch deinem Knecht die Last eines Maultiergespanns Erde gegeben; denn dein Knecht wird nicht mehr anderen Göttern Brandopfer und Schlachtopfer opfern, sondern nur dem HERRN. 18 In dieser Sache wolle der HERR deinem Knecht vergeben: Wenn mein Herr in das Haus Rimmons geht, um sich dort niederzubeugen – denn er stützt sich auf meine Hand, und ich beuge mich nieder im Haus Rimmons –, ja, wenn ich mich niederbeuge im Haus Rimmons, so möge doch der HERR deinem Knecht in dieser Sache vergeben! 19 Und er sprach zu ihm: Geh hin in Frieden. Und er zog von ihm weg eine Strecke Weges.
Dann bittet Naaman um einen Gefallen. Er will etwas Erde aus dem Land Gottes in sein eigenes Land bringen, um darauf dem HERRN Opfer zu bringen. Dabei wird er sich auch daran erinnern, dass er eins mit dem Volk Gottes ist und im Geist zusammen mit ihnen den einzigen Gott anbetet, dem Anbetung zukommt.
Wir sollten diese Vorgehensweise von Naaman nicht kritisieren. Elisa tut das auch nicht. Wir können Naaman als einen frisch bekehrten Menschen sehen, als jemanden, der in seinem Glauben noch wachsen muss. Da ist viel Geduld gefragt. Er ist noch kein reifer Gläubiger. Darüber hinaus hat er auch Verpflichtungen, denen er sich nicht entziehen kann.
Die Tatsache, dass Naaman das alles so sagt, ist ein Beweis für ein sensibles Gewissen. Er erlebt die Spannung zwischen der ausschließlichen Zugehörigkeit zum Gott Israels und dem, was von ihm im Zusammenhang mit seiner Arbeit erwartet wird. Und das macht ihm Sorgen. Es wäre zu wünschen, dass das Gewissen der Israeliten, die Bethel besuchen und den Baal küssen, anschlagen würde, wie es bei diesem Heiden der Fall ist.
Der HERR hat Naaman nicht nur von seinem Aussatz geheilt, sondern ihn auch zu einem treuen und gottesfürchtigen Anbeter gemacht. Er hat sich buchstäblich „von den Götzenbildern zu Gott bekehrt …, um dem lebendigen und wahren Gott zu dienen“ (1Thes 1,9). Er hat im Jordan nicht nur seinen Aussatz verloren, er hat dort auch sein Heidentum abgegeben. Dies zeigt sich deutlich an der Änderung seiner Haltung und seines Bekenntnisses.
Elisa reagiert auf Naamans Äußerung nicht mit einer Belehrung. Er lässt ihn in Frieden gehen, in der Überzeugung, dass Naaman gut zurechtkommen wird. Der HERR wird ihn weiterführen. Auf die gleiche Weise geht auch der Kämmerer seinen Weg in Frieden und Freude, nachdem Philippus ihm das Evangelium verkündigt und ihn getauft hat (Apg 8,39).