Behandelter Abschnitt 2Kön 4,29-31
Verse 29–31 | Elisa sendet Gehasi
29 Da sprach er zu Gehasi: Gürte deine Lenden, und nimm meinen Stab in deine Hand und geh hin; wenn du jemand triffst, grüße ihn nicht, und wenn jemand dich grüßt, antworte ihm nicht; und lege meinen Stab auf das Gesicht des Knaben. 30 Und die Mutter des Knaben sprach: So wahr der HERR lebt und deine Seele lebt, wenn ich von dir lasse! Da machte er sich auf und ging ihr nach. 31 Gehasi aber war ihnen vorausgegangen und hatte den Stab auf das Gesicht des Knaben gelegt; aber da war keine Stimme und kein Aufmerken. Und er kehrte zurück, ihm entgegen, und berichtete ihm und sprach: Der Knabe ist nicht erwacht.
Elisa schickt Gehasi mit seinem Stab los, um den Jungen wieder lebendig zu machen. Er weist ihn auch an, sich unterwegs nicht von einer Begrüßung aufhalten zu lassen. Eine orientalische Begrüßung ist eine umfangreiche Angelegenheit und würde zu einer großen Verzögerung führen. Anscheinend muss Elisa noch mehr lernen. Er muss auch lernen, dass sein Stab nur dann Bedeutung hat, wenn er in seiner Hand ist, der Hand des Mannes Gottes.
Die Frau begnügt sich auch nicht mit einem Stab in der Hand des Dieners. Sie glaubt an den HERRN, der lebt, und an seinen Propheten, der mit dem lebendigen HERRN verbunden ist und so auch selbst lebt. Sie sucht das Leben. Damit überredet sie Elisa, mit ihr zu gehen und ihr auf dem Weg zu ihrem Kind zu folgen.
Gehasi tut alles, was zu ihm gesagt wurde, aber ohne Ergebnis. Gehasi ging es wie den Jüngern, die einen mondsüchtigen Jungen nicht heilen konnten (Mk 9,18b). Der Grund dafür ist, dass in seinem Herzen der Wunsch nach irdischem Reichtum ist, wie das Ende des nächsten Kapitels zeigt. Dies schließt die persönliche Glaubenskraft aus. Bei ihm ist äußerlich alles so, wie es sein sollte, aber innerlich verleugnet er die Kraft des Glaubens (2Tim 3,5a).