Behandelter Abschnitt 1Kön 21,27-29
Verse 27–29 | Ahab demütigt sich
27 Und es geschah, als Ahab diese Worte hörte, da zerriss er seine Kleider und legte Sacktuch um seinen Leib und fastete; und er lag im Sacktuch, und er ging still umher. 28 Da erging das Wort des HERRN an Elia, den Tisbiter, indem er sprach: 29 Hast du gesehen, dass Ahab sich vor mir gedemütigt hat? Weil er sich vor mir gedemütigt hat, will ich das Unglück nicht in seinen Tagen bringen; in den Tagen seines Sohnes will ich das Unglück über sein Haus bringen.
Nach der Schilderung der Ankündigung des Gerichts folgt die Reaktion von Ahab. Er demütigt sich selbst, wie er es noch nie zuvor getan hat. Er wurde in einer kleinen Ecke seines Herzens getroffen und zeigt das auch seiner Umgebung. Gottes Reaktion darauf ist außerordentlich bemerkenswert. Obwohl Gott weiß, dass die Buße nicht tief und nur vorübergehend ist, gewährt Er einen Aufschub vom Gericht. Das ist Gnade. Die kleine Spur der Reue ist für Gott Grund, Geduld zu beweisen.
Dann kommt das Wort des HERRN erneut zu Elia. Jetzt nicht mit einer Botschaft, sondern mit einer Nachricht für Elia persönlich. Der Inhalt ist vielsagend. Gott sagt Elia, dass Ahab sich wirklich vor Ihm gedemütigt hat. Das musste Er wohl auch sagen, sonst würde man es nicht glauben. Obwohl diese Demütigung nur vorübergehend ist, ist sie doch ein Grund für Gott, das Gericht aufzuschieben. Hierin sehen wir, dass Gott die ge-
ringste Spur und die oberflächliche Form echter Demut mit großer Gnade beantwortet.
Der HERR kündigt seine Mitteilung an Elia mit den Worten: „Hast du gesehen?“ an. Dies deutet darauf hin, dass Elia besonders darauf aufmerksam gemacht werden soll. Er wird es nicht für möglich gehalten haben und hat es daher auch nicht erwartet. Es ist eine Lektion für uns, dass wir immer die Augen offen halten sollten für ein Werk der Gnade Gottes, besonders in den Fällen, in denen wir es am wenigsten erwarten.