Behandelter Abschnitt 1Kön 21,4-15
Verse 4–15 | Isebel lässt Nabot steinigen
Und Ahab kam in sein Haus, missmutig und zornig über das Wort, das Nabot, der Jisreeliter, zu ihm geredet hatte, als er sprach: Ich will dir das Erbe meiner Väter nicht geben. Und er legte sich auf sein Bett und wandte sein Angesicht ab und aß nichts. 5 Und Isebel, seine Frau, kam zu ihm herein und sprach zu ihm: Warum ist dein Geist missmutig, und warum isst du nichts? 6 Und er sprach zu ihr: Weil ich zu Nabot, dem Jisreeliter, geredet und ihm gesagt habe: Gib mir deinen Weinberg für Geld, oder wenn du Lust hast, will ich dir stattdessen einen anderen Weinberg geben; aber er sagte: Ich will dir meinen Weinberg nicht geben. 7 Da sprach Isebel, seine Frau, zu ihm: Übst du jetzt Königsmacht über Israel aus? Steh auf, iss und lass dein Herz fröhlich sein. Ich werde dir den Weinberg Nabots, des Jisreeliters, geben. 8 Und sie schrieb Briefe im Namen Ahabs und versiegelte sie mit seinem Siegel und sandte die Briefe an die Ältesten und an die Edlen, die in seiner Stadt waren, die mit Nabot zusammen wohnten. 9 Und sie schrieb in den Briefen Folgendes: Ruft ein Fasten aus, und setzt Nabot obenan unter dem Volk; 10 und setzt zwei Männer, Söhne Belials, ihm gegenüber, dass sie gegen ihn zeugen und sprechen: Du hast Gott und den König gelästert! Und führt ihn hinaus und steinigt ihn, dass er sterbe. 11 Und die Männer seiner Stadt, die Ältesten und die Edlen, die in seiner Stadt wohnten, taten, wie Isebel ihnen geboten hatte, so wie in den Briefen geschrieben war, die sie an sie gesandt hatte. 12 Sie riefen ein Fasten aus und setzten Nabot obenan unter dem Volk; 13 und die zwei Männer, Söhne Belials, kamen und setzten sich ihm gegenüber; und die
Männer Belials zeugten gegen ihn, gegen Nabot, vor dem Volk und sprachen: Nabot hat Gott und den König gelästert! Und sie führten ihn zur Stadt hinaus und steinigten ihn, und er starb. 14 Und sie sandten zu Isebel und ließen ihr sagen: Nabot ist gesteinigt worden und ist gestorben. 15 Und es geschah, als Isebel hörte, dass Nabot gesteinigt worden und gestorben war, da sprach Isebel zu Ahab: Mach dich auf, nimm den Weinberg Nabots, des Jisreeliters, in Besitz, den er sich geweigert hat, dir für Geld zu geben; denn Nabot lebt nicht mehr, sondern ist tot.
Reaktionen wie die von Nabot kommen nicht gut an. Ahab verhält sich wie ein verzogenes Kind. Er ist ein Schwächling, der wie ein verwöhntes Kind immer seinen Willen durchsetzen will. Er liegt auf seinem Bett und isst nichts. Als Isebel zu ihm kommt, will sie von ihrem Mann wissen, warum er so verstimmt ist. Ahab erzählt ihr, was passiert ist. Dafür hat Isebel eine Lösung. Sie verspricht Ahab, dass sie ihm den Weinberg von Nabot geben wird. Dafür hat sie so ihre eigenen Methoden. Ahab kann sich ihrer Meinung nach bereits über sein „Geschenk“ freuen. Er kann aufstehen, essen und fröhlich sein, denn sie wird dafür sorgen, dass er seinen Willen bekommt.
Isebel ist der starke, rücksichtslose Charakter, der Gott und den Nächsten missachtet. Sie geht skrupellos auf ihr Ziel zu. Isebels Vorgehensweise ist voller eiskalter Mordlust und Hass, den eigenen Willen um jeden Preis und vor allem auf Kosten derer durchzusetzen, die Gott fürchten.
Isebel lässt nicht erst Gras darüber wachsen. Einer wie Nabot muss so schnell wie möglich umgebracht werden. Sie schreibt Briefe im Namen Ahabs, versiegelt sie mit seinem Siegel und schickt sie „zu den Ältesten und Edlen“ der Stadt Nabots. Diese hohen Herren sind genauso verkommen wie die beiden verdorbenen Männer, die auf Befehl von Isebel gegen Nabot aussagen müssen. Die Ersten der Stadt tun ohne Widerworte sofort, was ihnen geschrieben wird.
Sie lassen zwei Männer, die sich nicht um Gott oder das Gesetz scheren, in einem Scheinprozess gegen einen rechtschaffenen Menschen ein schreckliches Zeugnis ablegen. Jedes Wort, das sie Nabot vorwerfen, ist ein Wort, dessen sie sich in all ihrer Verdorbenheit selbst schuldig machen. Nabot wird nach dieser Anklage ohne irgendeinen Prozess getötet.
In dem, was Nabot hier durchmacht, ähnelt er dem Herrn Jesus. So wie man es mit Nabot machte, so machte man es auch mit dem Herrn Jesus. Auch gegen Ihn wurden zwei verkommene Menschen als Zeugen gesucht, die Ihn anklagen können (Mt 26,59-61).
Nachdem Nabot getötet ist, senden die Ältesten und Edlen eine Botschaft an Isebel. Mit dieser Botschaft geht Isebel zu Ahab und sagt ihm, dass er den Weinberg von Nabot in Besitz nehmen kann, denn „Nabot lebt nicht mehr, sondern ist tot“. Bald wird sich zeigen, wie sehr sie sich geirrt hat. Sie hat Gott nicht berücksichtigt, für den all jene leben, die im Glauben an Ihn, den lebendigen Gott, gestorben sind.