Behandelter Abschnitt 1Kön 1,50-53
Verse 50–53 | Salomo verschont Adonija
50 Und Adonija fürchtete sich vor Salomo; und er machte sich auf und ging hin und erfasste die Hörner des Altars. 51 Und es wurde Salomo berichtet, indem man sprach: Siehe, Adonija fürchtet den König Salomo, und siehe, er hat die Hörner des Altars erfasst und gesagt: Es schwöre mir jetzt der König Salomo, dass er seinen Knecht nicht mit dem Schwert töten wird! 52 Und Salomo sprach: Wenn er sich als ein tüchtiger Mann erweisen wird, so soll von seinem Haar keins auf die Erde fallen; wenn aber Böses an ihm gefunden wird, so soll er sterben. 53 Und der König Salomo sandte hin, und sie brachten ihn vom Altar herab; und er kam und beugte sich vor dem König Salomo nieder; und Salomo sprach zu ihm: Geh in dein Haus.
Adonija und seine Kumpane fliehen. Sie denken nicht daran, Widerstand zu leisten. Die Gäste von Adonija gehen so schnell und so weit wie möglich weg, weg von Adonija. Was zunächst als Platz geglaubten Vorteils erschien ist ein lebensbedrohlicher Ort geworden. Jetzt in der Gesellschaft von Adonija gefunden zu werden, wäre mit Selbstmord vergleichbar.
Adonija selbst flieht zum Altar. Es wird nicht erwähnt, wo dieser steht. Dort sucht er Schutz, indem er die Hörner des Altars ergreift (2Mo 21,13.14). Die Hörner symbolisieren Macht und Stärke. Die Hörner des Altars zu ergreifen bedeutet, Schutz an dem Platz zu suchen, von dem Heil und Leben ausgeht. Indem er die Hörner ergreift, birgt sich der Schuldiggewordene unter der rettenden und helfenden Gnade Gottes, der die Sünde austilgt und dadurch die Strafe wegnimmt.
Zum ersten Mal, und gleich dreimal, wird in diesen Versen der „König Salomo“ erwähnt. Salomo spricht als König Recht über Adonija und lässt ihn holen. Adonija erkennt ihn gezwungenermaßen als König an. Wir erkennen den Herrn Jesus freiwillig als Herrn an.
Salomo schenkt ihm nicht nur das Leben, sondern lässt ihm auch seinen Besitz. Er darf frei zu seinem Haus gehen. Salomo knüpft aber auch eine Bedingung daran. Adonija wird am Leben bleiben, solange er nichts tut, was das Vertrauen, das er bekommt, erschüttert. Sobald er etwas falsch macht, wird er getötet werden. In seinem ersten Regierungsakt zeigte Salomo Gnade und forderte Gerechtigkeit. So wird es auch sein, wenn der Herr Jesus regiert (Ps 101,8).