Behandelter Abschnitt 1Kön 1,41-49
Verse 41–49 | Adonija wird informiert
41 Und Adonija hörte es und alle Geladenen, die bei ihm waren, als sie eben das Essen beendet hatten; und Joab hörte den Schall der Posaune und sprach: Weshalb dieses Geschrei der lärmenden Stadt? 42 Während er noch redete, siehe, da kam Jonathan, der Sohn Abjathars, des Priesters. Und Adonija sprach: Komm, denn du bist ein tüchtiger Mann und wirst gute Botschaft bringen. 43 Da antwortete Jonathan und sprach zu Adonija: Jawohl, unser Herr, der König David, hat Salomo zum König gemacht! 44 Und der König hat Zadok, den Priester, und Nathan, den Propheten, und Benaja, den Sohn Jojadas, und die Keretiter und die Peletiter mit ihm gesandt, und sie haben ihn auf der Mauleselin des Königs reiten lassen; 45 und Zadok, der Priester, und Nathan, der Prophet, haben ihn in Gihon zum König gesalbt; und sie sind von dort hinaufgezogen mit Freuden, und die Stadt ist in Bewegung. Das ist das Geschrei, das ihr gehört habt. 46 Und auch hat Salomo sich auf den Thron des Königreichs gesetzt; 47 und auch sind die Knechte des Königs gekommen, um unseren Herrn, den König David, zu segnen, indem sie sprachen: Dein Gott mache den Namen Salomos noch vorzüglicher als deinen Namen und mache seinen Thron größer als deinen Thron! Und der König hat auf dem Lager angebetet; 48 und auch hat der König so gesprochen: Gepriesen sei der HERR, der Gott Israels, der heute einen gegeben hat, der auf meinem Thron sitzt, während meine Augen es sehen! 49 Da erschraken alle Geladenen Adonija und standen auf und gingen jeder seines Weges.
Das ganze Geschehen mit Salomo findet während des Essens statt, das Adonija zu seiner eigenen Ehre ausgerichtet hat. Die Gesellschaft ist mit dem Essen fertig und steht kurz davor, Adonija zum König auszurufen, als Joabs geübtes Ohr den Klang von der Posaune wahrnimmt. Während er eine Bemerkung dazu macht, kommt Jonathan herein. Adonija ahnt noch nichts Böses. Er sieht die Ankunft von Jonathan sogar als ein gutes Omen.
Jonathan ist immer noch ein Botschafter, wie er es acht oder neun Jahre zuvor war (2Sam 15,27; 17,17). Er kommt mit der Botschaft vom Königtum Salomos zu Adonija und seiner Gesellschaft. Er erwähnt, wie dies geschehen ist. Es scheint, dass er dies mit Begeisterung und nicht mit Schrecken tut.
Jonathan bezeugt Davids Entscheidung und was er arrangiert hat, um Salomo zum König zu machen. Die Königstreuen hatten Salomo auf Davids Mauleselin gesetzt. Nathan und Zadok hatten ihn gesalbt und ihn mit Jubel in die Stadt gebracht. Dort nahm Salomo auf dem Königsthron Platz. Alle Diener Davids haben zugestimmt. Wie Benaja haben sie den Wunsch geäußert, dass Gott den Namen Salomos größer machen möge als den von David und seinen Thron erhabener als den von David. Schließlich erzählt Jonathan noch etwas, was wir vorher noch nicht gelesen haben: dass David sich in Anbetung auf dem Lager niedergebeugt hat (Vers 47; vgl. 1Mo 47,31b).
Alles, was mit Salomo geschieht und sein Platznehmen auf dem Thron, entspricht vollkommen Davids Gedanken. Er preist Gott für das, was seine Augen sehen. Er gleicht Simeon, der das Heil des Herrn mit seinen Augen sah (Lk 2,29.30). Möglicherweise sagte David bei dieser Gelegenheit auch das, was wir in 1. Chronika 29 (1Chr 29,10-19) lesen. Als Anwendung können wir noch bemerken, dass es für gottesfürchtige Eltern eine große Befriedigung ist, wenn sie bei ihrem Heimgang sehen dürfen, dass ihre Kinder Gott und seinem Volk dienen.
Der Triumph der Gottlosen ist nur von kurzer Dauer (Hiob 20,4.5). Jonathans Botschaft verursacht einen enormen Schrecken. Adonija‘s Gesellschaft flüchtet. Dies ist der Schrecken, der jeden überkommen wird, wenn er mit Entsetzen hört, dass der Gesalbte Gottes mit Macht und Majestät zurückkehrt. Dies wird in dem Moment geschehen, in dem die Menschen die Ergebnisse feiern, von denen sie glauben, dass sie sie in ihrem Bestreben, alles nach eigenen Maßstäben und unter Ausschluss Gottes zu kontrollieren, erreicht haben (Ps 2,1-3; 1Thes 5,3).