Behandelter Abschnitt 1Mo 49,8-12
Verse 8–12 | Juda
8 Dich, Juda, dich werden deine Brüder preisen; deine Hand wird auf dem Nacken deiner Feinde sein, vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. 9 Juda ist ein junger Löwe; vom Raub, mein Sohn, bist du emporgestiegen. Er duckt sich, er legt sich nieder wie ein Löwe und wie eine Löwin; wer will ihn aufreizen? 10 Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen weg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen. 11 Er bindet an den Weinstock sein Eselsfohlen und an die Edelrebe das Junge seiner Eselin; er wäscht im Wein sein Kleid und im Blut der Trauben sein Gewand; 12 die Augen sind trübe von Wein, und weiß die Zähne von Milch.
Über Juda (bedeutet „Lob“) spricht Jakob in einem ganz anderen Ton als bei den drei ältesten Söhnen. Über Juda hören wir nur lobenswerte Dinge – welch großer Unterschied zu den ersten drei Söhnen. Das liegt daran, dass Judas Zukunft am engsten mit dem Messias verbunden ist, der aus Juda hervorkommen würde. Wir können Juda selbst hier als ein Bild des Herrn Jesus als Messias sehen. Deshalb richtet Jakob auch mehr Worte an ihn als an seine anderen Söhne (mit Ausnahme von Joseph, aus dem gleichen Grund). Alle seine Brüder werden ihn preisen, er soll den ersten Platz einnehmen, den sein ältester Bruder verspielt hat. So nimmt auch Christus den ersten Platz inmitten seiner Brüder ein (Röm 8,29; Heb 2,12).
Juda hat die Feinde überwunden; deshalb preisen ihn seine Brüder. Seine segensreiche Kraft kommt im Bild des Löwen deutlich zum Ausdruck.
Christus ist „der Löwe, der aus dem Stamm Juda ist“ (Off 5,5). Die Herrschaft Judas wird nicht zeitlich, sondern ewig sein; sein Zepter oder Herrscherstab wird nicht weichen. Und wenn Schilo (bedeutet „Ruhebringender“ oder „Friedenschaffender“) kommt, das bedeutet, wenn der Herr Jesus als Messias kommt, wird seine Herrschaft den Höhepunkt erreichen. Dann werden selbst die Nationen ihm gehorchen. Das wird im Friedensreich so sein.
Das Bild mit dem Eselsfohlen (Vers 11a) lässt uns an den Einzug des Herrn Jesus in Jerusalem denken (Sach 9,9), als diese Zeit gleichsam für einen Augenblick erlebt wurde. Die Zeit selbst wird gekennzeichnet sein durch Überfluss von Freude (Wein), ein Kennzeichen des Friedensreiches (Jes 25,6).
Der Segen Judas endet in Vers 12 mit einer Beschreibung der persönlichen Herrlichkeit des Herrn Jesus (Hld 5,10-16).