Behandelter Abschnitt 1Mo 41,1-7
Verse 1–7 | Die Träume des Pharao
1 Und es geschah nach Verlauf von zwei vollen Jahren, dass der Pharao träumte: Und siehe, er stand am Strom. 2 Und siehe, aus dem Strom stiegen sieben Kühe herauf, schön von Aussehen und fett an Fleisch, und sie weideten im Riedgras. 3 Und siehe, sieben andere Kühe stiegen nach ihnen aus dem Strom herauf, hässlich von Aussehen und mager an Fleisch, und sie standen neben den Kühen am Ufer des Stromes. 4 Und die Kühe, die hässlich von Aussehen und mager an Fleisch waren, fraßen die sieben Kühe, die schön von Aussehen und fett waren. Und der Pharao erwachte. 5 Und er schlief ein und träumte zum zweiten Mal: Und siehe, sieben Ähren wuchsen auf an einem Halm, fett und schön. 6 Und siehe, sieben Ähren, mager und vom Ostwind versengt, sprossten nach ihnen auf. 7 Und die mageren Ähren verschlangen die sieben fetten und vollen Ähren. Und der Pharao erwachte, und siehe, es war ein Traum.
Träume spielen im Leben Josephs eine wichtige Rolle. Zwei volle Jahre sind vergangen und Joseph sitzt noch immer im Gefängnis. Ob er wohl schon mal gedacht hat, dass Gott ihn vergessen hätte? Aber Gott bestimmt die Dauer von allem. Er setzt unserem Leben gewisse Schranken. Er bestimmt auch die Dauer unserer Leiden (Mt 24,21.22). Er versucht nicht über unser Vermögen. Wir dürfen wissen, dass Er „mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen wird, sodass ihr [sie] ertragen könnt“ (1Kor 10,13). Zeit ist ein Mittel, das Er benutzt, um uns Geduld zu lehren, um uns Ausharren zu lehren. Und das Ausharren muss ein vollkommenes Werk haben (Jak 1,3.4).
Wenn Gottes Zeit gekommen ist, beginnt Er zu wirken. Er bestimmt die Dauer der Erniedrigung Josephs. Wenn die Zeit des Leidens voll ist, fängt Er an, seinen Knecht zur Herrlichkeit zu führen (Ps 105,19-21). Hier sehen wir wieder ein schönes Bild von dem, was Gott mit dem Ziel der Verherrlichung des Herrn Jesus wirkt. Darum geht es immer und allein bei allem, was Gott tut.
Gott beginnt sein Werk zugunsten Josephs, indem Er dem Pharao Träume schickt, die ihn beunruhigen. Er begreift, dass es keine gewöhnlichen Träume sind, nicht Träume, wie sie Menschen von Natur aus haben (Pred 5,2a). Es handelt sich um zwei Träume mit dem gleichen Ziel. Der eine Traum handelt von sieben fetten, schönen, grasenden Kühen und von sieben hässlichen, mageren Kühen, die die sieben fetten Kühe fressen. Nachdem er kurz aufgewacht ist, fällt er wieder in den Schlaf und träumt einen weiteren Traum. Dieser handelt von sieben fetten, schönen Ähren auf einem Halm und von sieben mageren, dürren Ähren, die die sieben fetten Ähren fressen.