Behandelter Abschnitt 1Mo 40,16-19
Verse 16–19 | Der Traum des Bäckers
16 Und der Oberste der Bäcker sah, dass er gut gedeutet hatte, und er sprach zu Joseph: Auch ich [sah] in meinem Traum, und siehe, drei Körbe mit Weißbrot waren auf meinem Kopf, 17 und im obersten Korb allerlei Esswaren für den Pharao, Backwerk; und die Vögel fraßen sie aus dem Korb auf meinem Kopf weg. 18 Und Joseph antwortete und sprach: Dies ist seine Deutung: Die drei Körbe sind drei Tage. 19 In noch drei Tagen wird der Pharao dein Haupt erheben und dich an ein Holz hängen, und die Vögel werden dein Fleisch von dir wegfressen.
Der Bäcker ist nach der Deutung für den Mundschenk hoffnungsvoll gestimmt und erzählt auch seinen Traum. Er sieht in seinem Traum auf seinem Kopf drei Körbe mit Backwerk, das durch die Vögel gefressen wird, aber nicht, dass der Pharao es aus seiner Hand nimmt. Er hat nicht verhindert, dass das, was für den Pharao bestimmt war, von den Vögeln gefressen wurde. Er war untreu in seinem Dienst. Vögel sind hier ein Bild von bösen Mächten (Off 18,2). Im Bild hat der Bäcker nicht verhindert, dass böse Kräfte raubten, was für seinen Herrn bestimmt war (vgl. 1Mo 15,11).
Joseph erklärt die Bedeutung. Der Pharao wird auch sein „Haupt erheben“. Dies geschieht, indem er aus den Tiefen des Gefängnisses geholt und dann gehängt wird. Er, der untreu gewesen ist in seinem Dienst für Gott (und jeder Mensch hat die Pflicht Ihm zu dienen), wird gerichtet werden.
Das Brot spricht nicht vom Tod wie der Wein, sondern vom Leben – allerdings nach eigenem Gutdünken. Anders als bei Wein ist, bevor Brot gebacken ist, viel Arbeit nötig – „Backwerk“ (Vers 17). Es spricht von menschlicher Anstrengung. Diese wird von Vögeln weggefressen, die, wie gesagt, hier ein Bild böser Mächte sind. Diese Geschichte lehrt uns, dass Menschen, die die Gnade in Anspruch nehmen, errettet werden, während Menschen, die versuchen, eine eigene Gerechtigkeit aufzubauen, verloren gehen.