Behandelter Abschnitt 1Mo 31,43-54
Verse 43–54 | Bund zwischen Jakob und Laban
43 Und Laban antwortete und sprach zu Jakob: Die Töchter sind meine Töchter, und die Söhne sind meine Söhne, und die Herde ist meine Herde, und alles, was du siehst, ist mein; aber meinen Töchtern, was könnte ich ihnen heute tun, oder ihren Söhnen, die sie geboren haben? 44 Und nun komm, lass uns einen Bund schließen, ich und du, der zum Zeugnis sei zwischen mir und dir! 45 Und Jakob nahm einen Stein und richtete ihn als Denkmal auf. 46 Und Jakob sprach zu seinen Brüdern: Sammelt Steine! Und sie nahmen Steine und errichteten einen Haufen und aßen dort auf dem Haufen. 47 Und Laban nannte ihn Jegar Sahaduta, und Jakob nannte ihn Galed. 48 Und Laban sprach: Dieser Haufen sei heute ein Zeuge zwischen mir und dir! Darum gab man ihm den Namen Galed 49 und Mizpa, weil er sprach: Der HERR sei Wächter zwischen
mir und dir, wenn wir einer vor dem anderen verborgen sein werden! 50 Wenn du meine Töchter bedrücken und wenn du [noch] Frauen nehmen solltest zu meinen Töchtern! Kein Mensch ist bei uns; siehe, Gott ist Zeuge zwischen mir und dir. 51 Und Laban sprach zu Jakob: Siehe, dieser Haufen, und siehe, das Denkmal, das ich errichtet habe zwischen mir und dir: 52 Dieser Haufen sei Zeuge und das Denkmal ein Zeugnis, dass weder ich über diesen Haufen zu dir hinausgehe, noch dass du über diesen Haufen und dieses Denkmal zu mir hinausgehst zum Bösen. 53 Der Gott Abrahams und der Gott Nahors richte zwischen uns, der Gott ihres Vaters! Da schwor Jakob bei der Furcht seines Vaters Isaak. 54 Und Jakob opferte ein Schlachtopfer auf dem Gebirge und lud seine Brüder ein zu essen; und sie aßen und übernachteten auf dem Gebirge.
Laban weist auf seine Töchter, ihre Kinder und das Vieh hin und nennt alles das Seinige, als hätte er nennenswerte Liebe oder Zuneigung dafür. Menschen, die ohne natürliche Liebe sind, werden ausdrücklich ihre Liebe erklären, wenn das ihren Interessen dient. Dazu kommt, dass es auch völlig ungerechtfertigt ist, denn Jakob hat hart dafür gearbeitet und es als Lohn empfangen. Aber ein weltlicher Mensch verzichtet nicht leicht auf sein Eigentum, auch nicht, wenn es in der Familie weitergegeben wird. Das Herz bleibt damit verbunden.
Laban schlägt vor, einen Bund zu machen, und Jakob wählt das Zeichen dafür. Laban hat Vorteile durch diesen Bund, für Jakob ist er nicht notwendig. Durch diesen Bund will Laban die Sicherheit schaffen, dass Jakob nie mehr zu ihm zurückkehren wird. Er will ihn für immer los sein. Er verpflichtet sich auch selbst, nie dieses Zeichen zu passieren, um zu Jakob zu gehen. Die vielen Worte, die Laban verwendet, sind eine Tarnung seiner eigenen Unzuverlässigkeit. Er bittet Jakob um Dinge, die er selber nicht erfüllt hat.
Laban gibt dem errichteten Haufen einen Namen und Jakob gibt ihm einen Namen, jeder in seiner eigenen Sprache. Laban gibt ihm einen aramäischen Namen “Jegar Sahaduta“ und Jakob gibt ihm im Hebräischen den Namen „Galed“. Die Bedeutung ist dieselbe: „Haufen des Zeugnisses“. Beide sprechen eine eigene, voneinander verschiedene Sprache. Die Sprache des Mannes der Welt ist anders als die Sprache des Gläubigen. Und Jakob war ein Gläubiger. Laban gibt dem Haufen noch einen zusätzlichen
Namen. Er tut dies in Hebräisch, „Mizpa“, das bedeutet „Wachturm“. Hier wird die Grenze gezogen, die beide nicht überschreiten sollen.
Auf noch eine andere Weise zeigt sich der Unterschied zwischen dem Mann der Welt, Laban, und dem gläubigen Jakob. Jeder spricht auf seine Art über Gott (Vers 53). Laban spricht über Ihn als einen Gott, der seinem Geschmack passt, und Jakob bekennt sich zu dem wahren Gott, der will, dass Jakob nach seinem Geschmack handelt. Dass er sich zu dem wahren Gott bekennt, sehen wir auch in dem Opfer, das er bringt (Vers 54). Er bezieht Gott in diese Vereinbarung ein, wobei er sich bewusst ist, dass dies nur durch das Opfer möglich ist.
Noch einmal spricht er über Gott als „die Furcht seines Vaters Isaak“, das ist der Gott, den sein Vater Isaak fürchtet, der nie anderen Göttern gedient hat. Es ist wichtig zu bedenken, wenn wir mit anderen Gottesdiensten in Berührung kommen, die sich auch auf den Gott Abrahams berufen (Islam), dass es nur einen wahren Gott gibt: Das ist der Gott, der sich in seinem Sohn Jesus Christus offenbart hat.