Behandelter Abschnitt 1Mo 30,25-36
Verse 25–36 | Jakob erwirbt seine Herde
25 Und es geschah, als Rahel Joseph geboren hatte, da sprach Jakob zu Laban: Entlass mich, dass ich an meinen Ort und in mein Land ziehe. 26 Gib [mir] meine Frauen und meine Kinder, um die ich dir gedient habe, dass ich hinziehe; denn du kennst ja meinen Dienst, womit ich dir gedient habe. 27 Und Laban sprach zu ihm: Wenn ich denn Gnade gefunden habe in deinen Augen! Ich habe gespürt, dass der HERR mich um deinetwillen gesegnet hat. 28 Und er sprach: Bestimme mir deinen Lohn, und ich will ihn geben. 29 Da sprach er zu ihm: Du weißt ja, wie ich dir gedient habe und was dein Vieh bei mir geworden ist. 30 Denn wenig war, was du vor mir hattest, und es hat sich ausgebreitet zu einer Menge, und der HERR hat dich gesegnet auf jedem meiner Tritte; und nun, wann soll ich auch für mein Haus arbeiten? 31 Und er sprach: Was soll ich dir geben? Und Jakob sprach: Du sollst mir gar nichts geben; wenn du mir dieses tust, so will ich wieder deine Herde weiden [und] hüten: 32 Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus aussondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier, und jedes dunkelfarbige Tier unter den Schafen, und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen; und das sei mein Lohn. 33 Und meine Gerechtigkeit wird für mich zeugen am morgigen Tag, wenn sie wegen meines Lohnes vor dich kommt; alles, was nicht gesprenkelt und gefleckt ist unter den Ziegen, und dunkelfarbig unter den Schafen, das sei ge-
stohlen bei mir. 34 Und Laban sprach: Siehe, es geschehe nach deinem Wort! 35 Und er sonderte an jenem Tag die gestreiften und gefleckten Böcke aus und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran Weißes war, und alles Dunkelfarbige unter den Schafen, und gab sie in die Hand seiner Söhne. 36 Und er setzte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; und Jakob weidete die übrige Herde Labans.
Als Joseph geboren ist, will Jakob in sein Land zurückkehren. Geistlich gesehen ist es im Leben des Gläubigen auch so: Wenn der Herr Jesus (von dem Joseph ein sehr schönes Bild ist) in seinem Herzen zu leben beginnt, wünscht er die Segnungen in den himmlischen Örtern zu genießen. Jakob erlebt das Kind, das Rahel bekommen hat, als einen besonderen Segen.
Laban erkennt, dass Gott ihn um Jakobs willen gesegnet hat. In prophetischer Hinsicht ist das auch so: Wer Israel, das Volk Gottes, gut behandelt, wird von Gottes Seite dafür Segen erfahren.
Als Jakob angedeutet hat, dass er gehen will, fragt Laban den Jakob, was er als Lohn haben will. Er tut dies, um Jakob ein wenig länger an sich zu binden. Jemanden, der so ein Segen ist, lässt man nicht einfach gehen. Jakob will noch eine Zeit bleiben, um zu arbeiten. Als Lohn bittet er um Vieh. Er bestimmt, welche Art von Vieh es sein soll. Damit ist Laban einverstanden.
Aber Laban ist schlau und trägt Sorge dafür, dass er das Vieh von Jakob für sich sicherstellt. Er nimmt alle gestreiften und gefleckten Böcke und alle gestreiften und gefleckten Ziegen und alles Dunkelfarbige unter den Schafen, die Jakob als seinen Lohn ausgehandelt hatte, und setzt sie unter die Obhut seiner Söhne.
Auch setzt er zwischen sich und Jakob eine Sicherheitszone von drei Tagereisen. Dadurch verhindert er, dass es eine Kreuzung geben könnte zwischen den von ihm abgesonderten Tieren und denen, die unter der Obhut Jakobs sind. So gibt es keine Chance, dass in der Herde von Jakob gestreifte und gefleckte Böcke oder Ziegen oder ein schwarzes Schaf geboren würden, die dann für ihn verloren wären.