Behandelter Abschnitt 1Mo 29,21-26
Verse 21–26 | Jakob wird betrogen
21 Und Jakob sprach zu Laban: Gib [mir] meine Frau; denn meine Tage sind erfüllt, dass ich zu ihr eingehe. 22 Und Laban versammelte alle Männer des Ortes und machte ein Festmahl. 23 Und es geschah am Abend, da nahm er seine Tochter Lea und brachte sie zu ihm; und er ging zu ihr ein. 24 Und Laban gab seine Magd Silpa seiner Tochter Lea zur Magd. 25 Und es geschah am Morgen, siehe, da war es Lea. Da sprach er zu Laban: Was hast du mir da getan! Habe ich nicht um Rahel bei dir gedient? Und warum hast du mich betrogen? 26 Und Laban sprach: Es geschieht nicht so an unserem Ort, die Jüngere vor der Erstgeborenen zu geben.
Nachdem Jakob sieben Jahre gedient hat, bittet er um die Frau, für die er die ganze Zeit gearbeitet hat. Laban macht daraus eine offizielle Angelegenheit. Er lädt Gäste ein und richtet eine Mahlzeit an. Die Hochzeit ist eine öffentliche Angelegenheit (Vers 22). Erst danach hat Jakob Gemeinschaft mit seiner Braut. Das ist die richtige Reihenfolge.
Aber Laban betrügt Jakob. Anstelle von Rahel bringt er Lea zu Jakob. Am nächsten Morgen sieht Jakob die Täuschung. Der Betrug von Laban findet in der Dunkelheit statt, so wie auch Jakob seinen Vater in der Dunkelheit des Zeltes betrogen hat (1Mo 27,19-24). Wir sehen hier, dass Jakob auf seinem Weg erntet, was er gesät hat (Gal 6,7b). Jakob hat auch mit List Esau das Erstgeburtsrecht abgenommen. Hier wird er in Verbindung mit der Erstgeborenen, Lea, betrogen.
Die Verteidigung Labans unter Bezugnahme auf das, was in Haran üblich ist, ist sehr schwach. Wenn es tatsächlich so wäre, hätte er Jakob bereits damit vertraut machen müssen. Labans Verfolgen eigener Interessen bringt ihn dazu, auch seine zwei Töchter einzusetzen. Er rechnet überhaupt nicht
damit, dass er so auch zu einem Verstoß gegen Gottes Ordnung verleitet, dass ein Mann nur eine Frau haben darf.
Übrigens rechnet auch Jakob nicht damit. Er fängt an, für eine zweite Frau zu arbeiten. Das Elend, das daraus in seiner Familie hervorgerufen wird, zeigt sich eindeutig in der Beschreibung seines weiteren Lebens. Übertretung von Gottes Gesetzen bringt immer Elend. Gott benutzt dies alles zur Erfüllung seines Planes und beweist damit, dass sein Plan auf Gnade beruht und deshalb erfüllt wird.