Behandelter Abschnitt 1Mo 26,7-11
Verse 7–11 | Isaaks Lüge
7 Und die Männer des Ortes erkundigten sich nach seiner Frau, und er sprach: Sie ist meine Schwester. Denn er fürchtete sich zu sagen: Meine Frau, [indem er dachte]: Die Männer des Ortes könnten mich sonst töten wegen Rebekka; denn sie ist schön von Aussehen. 8 Und es geschah, als er längere Zeit dort gewesen war, da blickte Abimelech, der König der Philister, durchs Fenster, und er sah: Und siehe, Isaak scherzte mit Rebekka, seiner Frau. 9 Da rief Abimelech Isaak und sprach: Siehe, sie ist ja deine Frau; und wie hast du gesagt: Sie ist meine Schwester? Und Isaak sprach zu ihm: Weil ich [mir] sagte: Dass ich nicht sterbe ihretwegen. 10 Und Abimelech sprach: Was hast du uns da getan! Wenig fehlte, so hätte einer aus dem Volk bei deiner Frau gelegen, und du hättest Schuld über uns gebracht. 11 Und Abimelech gebot allem Volk und sprach: Wer diesen Mann und seine Frau antastet, muss getötet werden.
Dass sich Isaak nicht in der richtigen Stellung befindet, geht schon daraus hervor, dass er seine Beziehung zu Rebekka leugnet. Dasselbe Verhalten haben wir bei Abraham gesehen, als dieser sich nicht an dem Platz aufhielt, wohin Gott ihn gesandt hatte. Abrahams Leugnen seiner Beziehung zu Sara ist ein Bild von jemandem, der das Leben aus Gnade preisgibt. Isaaks Leugnen seiner Beziehung zu Rebekka ist ein Bild von jemandem, der die Grundsätze der Gemeinde preisgibt.
Isaak, der sich dem Leben in Gerar, den Philistern, anpasst, ist ein Bild von jemandem, der sich dem Leben der Namenschristen anpasst. Das irdische Leben nimmt großen Raum ein und das himmlische Leben der Gemeinde wird nicht verwirklicht.
Doch Isaak wird in einer Situation „ertappt“, aus der seine wirkliche Beziehung zu Rebekka hervorgeht. In seinem Herzen hat er diese Verbindung nicht preisgegeben. Das geziemt sich für einen Christen genauso wenig wie für Isaak. Das innerliche Verlangen und das äußerliche Verhalten müssen übereinstimmen. Was der Mund bekennt, muss dem ent-
sprechen, was im Herzen vorhanden ist. Isaak wird dafür getadelt, was eine Schmach für ihn ist.