Behandelter Abschnitt 1Mo 24,32-49
Verse 32–49 | Der Bericht des Knechtes und seine Frage
32 Und der Mann kam in das Haus; und man sattelte die Kamele ab und gab den Kamelen Stroh und Futter – auch Wasser, um seine Füße zu waschen und die Füße der Männer, die bei ihm waren. 33 Und es wurde ihm zu essen vorgesetzt; aber er sprach: Ich will nicht essen, bis ich meine Worte geredet habe. Und er sprach: Rede! 34 Da sprach er: Ich bin Abrahams Knecht; 35 und der HERR hat meinen Herrn sehr gesegnet, so dass er groß geworden ist; und er hat ihm Kleinvieh gegeben und Rinder und Silber und Gold und Knechte und Mägde und Kamele und Esel. 36 Und Sara, die Frau meines Herrn, hat meinem Herrn einen Sohn geboren, nachdem sie alt geworden war; und er hat ihm alles gegeben, was er hat. 37 Und mein Herr hat mich schwören lassen und gesagt: Du sollst meinem Sohn nicht eine Frau nehmen von den Töchtern der Kanaaniter, in deren Land ich wohne; 38 sondern zum Haus meines Vaters und zu meiner Familie sollst du gehen und meinem Sohn eine Frau nehmen!
39 Und ich sprach zu meinem Herrn: Vielleicht wird die Frau mir nicht folgen.
40 Da sprach er zu mir: Der HERR, vor dessen Angesicht ich gewandelt bin, wird seinen Engel mit dir senden und Glück zu deiner Reise geben, dass du meinem Sohn eine Frau nimmst aus meiner Familie und aus dem Haus meines Vaters. 41 Wenn du zu meiner Familie kommst, dann sollst du von meinem Eid entbunden sein; und wenn sie sie dir nicht geben, so bist du von meinem Eid entbunden. 42 So kam ich heute zu der Quelle und sprach: HERR, Gott meines Herrn Abraham, wenn du doch Glück geben wolltest zu meinem Weg, auf dem ich gehe! 43 Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle; möge es nun geschehen, dass die Jungfrau, die herauskommt, um zu schöpfen, und zu der ich sagen werde: Gib mir doch ein wenig Wasser aus deinem Krug zu trinken!, 44 und die zu mir sagen wird: Trinke du, und auch für deine Kamele will ich schöpfen, [dass sie] die Frau sei, die der HERR für den Sohn meines Herrn
bestimmt hat. 45 Ich hatte in meinem Herzen noch nicht ausgeredet, siehe, da kam Rebekka heraus mit ihrem Krug auf ihrer Schulter; und sie stieg zur Quelle hinab und schöpfte. Da sprach ich zu ihr: Gib mir doch zu trinken! 46 Und schnell ließ sie ihren Krug von ihrer Schulter herab und sprach: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken. Und ich trank, und sie tränkte auch die Kamele. 47 Und ich fragte sie und sprach: Wessen Tochter bist du? Und sie sprach: Die Tochter Bethuels, des Sohnes Nahors, den Milka ihm geboren hat. Und ich legte den Ring an ihre Nase und die Spangen an ihre Arme; 48 und ich verneigte mich und warf mich nieder vor dem HERRN; und ich pries den HERRN, den Gott meines Herrn Abraham, der mich den rechten Weg geleitet hat, um die Tochter des Bruders meines Herrn für seinen Sohn zu nehmen. 49 Und nun, wenn ihr Güte und Treue an meinem Herrn erweisen wollt, so teilt es mir mit; und wenn nicht, so teilt es mir mit, und ich werde mich zur Rechten oder zur Linken wenden.
Als dem Knecht Nahrung gebracht wird, will er nicht essen, bevor er seine Botschaft gebracht hat. Was ihn innerlich beschäftigt – der Auftrag seines Herrn – ist ihm wichtiger als die Bedürfnisse seines Körpers (Verse 32.33). So war es auch bei dem Herrn Jesus (Joh 4,34).
Der Knecht erzählt ihnen bis ins Detail das wunderbare Zusammentreffen der Umstände, worin er deutlich die Führung Gottes erkennt. Zunächst stellt er sich vor. Er ist der Knecht Abrahams. Dann erzählt er von seinem Herrn und wie der HERR ihn gesegnet hat und dass es einen Sohn gibt, dem Abraham alles gegeben hat, was er besitzt (Verse 34–36).
Dann erläutert er, mit welchem Auftrag sein Herr ihn auf den Weg geschickt hat, wie er darauf reagiert hat und was Abraham dazu sagte (Verse 37–41). Er erzählt ihnen, wie er um Führung durch ein Zeichen gebetet hat (Verse 42–44). Dann berichtet er, wie Gott sein Gebet, das er in seinem Herzen gesprochen hat, bis ins kleinste Detail erhört hat (Verse 45–47). Schließlich erwähnt er, wie er seine Knie vor dem HERRN gebeugt hat und Ihn für die Güte angebetet hat, die Er ihm erwiesen hat (Vers 48).
Der Bericht des Knechtes enthält eine Fülle von Angaben über die Größe seines Herrn und dessen Sohn. Der Knecht erwähnt auch, was sein Herr bezüglich der Braut geplant hat und berichtet über den Weg, den er gegangen ist. In diesem allem sehen wir ein Bild von dem Wirken des Heiligen
Geistes, der von der Herrlichkeit des Herrn Jesus und von den Absichten Gottes mit der Gemeinde verkündigen will (Joh 16,13-15).
Der Knecht schließt seinen Bericht mit der Aufforderung, eine Entscheidung zu treffen. So erwartet der Heilige Geist auch von uns eine Entscheidung, wenn Er uns von dem Vater und dem Sohn berichtet hat. Sind wir dann ebenso bereit, alles zurückzulassen, um bei dem Bräutigam zu sein?