Behandelter Abschnitt 1Mo 24,10-14
Verse 10–14 | Das Gebet des Knechtes
10 Und der Knecht nahm zehn Kamele von den Kamelen seines Herrn und zog hin; und allerlei Güter seines Herrn hatte er bei sich. Und er machte sich auf und zog nach Mesopotamien, zur Stadt Nahors. 11 Und er ließ die Kamele draußen vor der Stadt niederknien beim Wasserbrunnen, zur Abendzeit, zur Zeit, wenn die Schöpferinnen herauskommen. 12 Und er sprach: HERR, Gott meines Herrn Abraham, lass es mir doch heute begegnen, und erweise Güte an meinem Herrn Abraham! 13 Siehe, ich stehe bei der Wasserquelle, und die Töchter der Leute der Stadt kommen heraus, um Wasser zu schöpfen. 14 Möge es nun geschehen, dass das Mädchen, zu dem ich sagen werde: Neige doch deinen Krug, dass ich trinke, und das sagen wird: Trinke, und auch deine Kamele will ich tränken, [dass es] diejenige sei, die du für deinen Knecht, für Isaak, bestimmt hast. Und daran werde ich erkennen, dass du Güte an meinem Herrn erwiesen hast.
Der Knecht macht sich auf den Weg „und allerlei Güter seines Herrn hatte er bei sich“ (vgl. Vers 36). Für alle diese Kostbarkeiten sind zehn Kamele nötig. Es wird also nicht wenig gewesen sein, was er mitnahm. So will auch heute der Heilige Geist der Gemeinde – uns – alle Herrlichkeiten des Vaters und des Sohnes zeigen, um uns dazu zu bewegen, mit Ihm auf dem Weg zum Herrn Jesus durch die Wüste zu ziehen. Diese Herrlichkeiten sind nicht gering.
Bei allem, was der Knecht tut, sehen wir völlige Abhängigkeit von Gott. Das ist ein Vorbild für uns, um unser ganzes Leben seiner Führung anzuvertrauen (Spr 3,6). Es ist wichtig – und wir müssen auch dafür beten –, dass Gott uns seinen Willen und seine Führung zeigt und dass wir auch dafür ein Auge haben (Ps 32,8; 27,11).
Der Ort, an dem der Knecht betet, ist ein Wasserbrunnen, eine Quelle. Dort erwartet er die Erhörung seines Gebets. Wasser ist ein Bild vom Wort Gottes (Eph 5,26). Der Heilige Geist wird nie etwas tun, was nicht im Einklang mit dem Wort Gottes steht. Der Knecht bittet den HERRN darum, die Kennzeichen an dem Mädchen zu finden, die bestätigen, dass sie zur Familie Abrahams gehört, das heißt, dass in ihrem Verhalten die Kennzeichen göttlichen Lebens, die Kennzeichen eines Gläubigen, wahrzunehmen sind. „Eine einsichtsvolle Frau kommt von dem HERRN“ (Spr 19,14b).
Der Knecht bittet den HERRN, dass er sehen möchte, dass das Mädchen mehr tut als er bittet. Er wird sie fragen, ob sie Wasser für ihn hat. Wenn sie zustimmt und sogar anbietet, für die Kamele Wasser zu schöpfen, ist das das Mädchen, das der HERR für den Sohn seines Herrn bestimmt hat. Der wahre Gläubige ist dadurch gekennzeichnet, dass er ohne Aufforderung dazu mehr tut, als man von ihm verlangt.