Behandelter Abschnitt 1Mo 19,12-15
Verse 12–15 | Die Verwüstung Sodoms wird angekündigt
12 Und die Männer sprachen zu Lot: Wen du noch hier hast, einen Schwiegersohn und deine Söhne und deine Töchter, und wen irgend du in der Stadt hast, führe hinaus aus diesem Ort! 13 Denn wir wollen diesen Ort verderben, weil ihr Geschrei groß geworden ist vor dem HERRN; und der HERR hat uns gesandt, die Stadt zu verderben. 14 Und Lot ging hinaus und redete zu seinen Schwiegersöhnen, die seine Töchter genommen hatten, und sprach: Macht euch auf, geht weg aus diesem Ort; denn der HERR will die Stadt verderben. Aber er war in den Augen seiner Schwiegersöhne wie einer, der Scherz treibt. 15 Und sowie die Morgenröte aufging, da drangen die Engel in Lot und sprachen: Mach dich auf, nimm deine Frau und deine beiden Töchter, die vorhanden sind, damit du nicht weggerafft wirst in der Ungerechtigkeit der Stadt!
Die Engel erzählen Lot, warum sie gekommen sind. Lot misst – vielleicht durch das, was er soeben wahrgenommen hat – der Botschaft genug Wert bei, dass er sich aufmacht, seine zukünftigen Schwiegersöhne zu warnen. Aber sie fassen das als einen Scherz auf. Sie nehmen Lot nicht ernst. Sie kennen Lot nicht als einen ernsthaften Kerl. Es ist nicht schlimm, mal einen Witz zu erzählen, aber wer ständig der Spaßvogel sein will, kann nicht erwarten, ernst genommen zu werden, wenn es darauf ankommt.
Natürlich ist es auch nicht glaubhaft, wenn jemand erzählt, dass die Welt gerichtet werden wird, während er selbst alles tut, um sich das Leben in der Welt so angenehm wie möglich zu machen. Wer sich politisch verantwortlich fühlt und sein Bestes gibt, um so viel wie möglich von der Welt zu genießen, wenn aus seiner ganzen Haltung hervorgeht, dass das Leben in der Welt seinen ganzen Horizont ausfüllt, und wenn nirgends zu sehen ist,
dass auch Glaube vorhanden ist, darf dieser Mensch nicht meinen, dass ihm geglaubt wird, wenn er mit der Botschaft des Gerichts über alle diese Dingen kommt.
Es scheint übrigens so, dass auch Lot sich nicht besonders beeilte, um fortzukommen. Die Engel müssen ihn drängen, sich zu beeilen. Aber wie ist es doch auch schwer, all die Dinge zurückzulassen, für die du möglicherweise so hart gearbeitet hast und die dir so viel bedeuten. Diese Sachen waren nicht nur ein Teil seines Lebens – sie waren sein Leben.