Behandelter Abschnitt 1Mo 17,9-14
Verse 9–14 | Die Beschneidung
9 Und Gott sprach zu Abraham: Und du sollst meinen Bund halten, du und deine Nachkommen nach dir, nach ihren Generationen. 10 Dies ist mein Bund, den ihr halten sollt zwischen mir und euch und deinen Nachkommen nach dir: Alles Männliche werde bei euch beschnitten. 11 Und ihr sollt am Fleisch eurer Vorhaut beschnitten werden. Und das soll das Zeichen des Bundes sein zwischen mir und euch. 12 Und acht Tage alt, soll alles Männliche bei euch beschnitten werden nach euren Generationen, der Hausgeborene und der für Geld Erkaufte, von allen Fremden, die nicht von deinen Nachkommen sind. 13 Beschnitten werden muss dein Hausgeborener und der für dein Geld Erkaufte. Und mein Bund soll an eurem Fleisch sein als ein ewiger Bund. 14 Und der unbeschnittene Männliche, der am Fleisch seiner Vorhaut nicht beschnitten wird, diese Seele soll ausgerottet werden aus ihrem Volk. Meinen Bund hat er gebrochen!
Als Siegel oder Zeichen dieses Bundes gibt Gott Abraham Befehl, alles Männliche zu beschneiden. Stephanus spricht von „dem Bund der Beschneidung“ (Apg 7,8), was zeigt, wie sehr dieser Bund und die Beschneidung miteinander verbunden sind. Abraham muss die Vorhaut bei den
Männlichen wegschneiden – in der Praxis eine schmerzhafte Angelegenheit (vgl. 1Mo 34,24.25). Durch dieses Körperteil findet Fortpflanzung statt, wodurch auch die Sünde fortgepflanzt wird.
Gott beurteilt die Unterlassung der Beschneidung als eine Todsünde. Das hat sogar Mose erfahren, als er es versäumt hatte, seinen Sohn zu beschneiden (2Mo 4,24.25).
Was für Israel eine buchstäbliche Sache war und ist, ein äußerliches Zeichen dafür, dass es das Bundesvolk Gottes bildete, hat für den Christen eine geistliche Bedeutung. Und diese ist weitreichend. Es bedeutet, dass der Gläubige im Bewusstsein lebt, dass Gottes Gericht über das Fleisch sich vollzogen hat, als es Christus traf, und dass er jetzt nicht mehr nach dem eigenen „Ich“ lebt (Röm 2,28.29; Kol 2,11; Röm 8,3; Gal 2,20).