Behandelter Abschnitt 1Mo 4,9-12
Verse 9–12 | Der HERR urteilt über Kain
9 Und der HERR sprach zu Kain: Wo ist dein Bruder Abel? Und er sprach: Ich weiß es nicht. Bin ich meines Bruders Hüter? 10 Und er sprach: Was hast du getan! Horch! Das Blut deines Bruders schreit zu mir von dem Erdboden her. 11 Und nun, verflucht seist du vom Erdboden weg, der seinen Mund aufgetan hat, um das Blut deines Bruders von deiner Hand zu empfangen! 12 Wenn du den Erdboden bebaust, soll er dir fortan seine Kraft nicht geben; unstet und flüchtig sollst du sein auf der Erde.
Ebenso wie nach der Sünde Adams kommt Gott auch nach der Sünde Kains mit einer Frage auf den Sünder zu. Durch das Stellen von Fragen zwingt Gott den Menschen, über seine Taten nachzudenken und eine wohlüberlegte Antwort zu geben. Kain antwortet nicht ausweichend wie Adam und Eva, sondern mit einer unverschämten Lüge. Bei Kain kommen zwei Kennzeichen der Sünde zum Ausdruck, auf die alle Sünden zurückgeführt werden können: Gewalt und Lüge.
Gott weist ihn darauf hin, dass Er die Stimme Abels in dessen Blut hört. Leugnen ist zwecklos. Gott verflucht Kain wegen seiner hartnäckigen Weigerung, seine Sünde einzugestehen. Dieser Fluch wird in den Erfolgen seiner Bearbeitung des Erdbodens weiterwirken. Dieser wird ihm nicht mehr
bringen, was er zuvor gebracht hat. Alle seine Anstrengungen werden nur sehr geringe Resultate haben.