Behandelter Abschnitt 2Sam 24,10-15
Verse 10–15 | Die Strafe für die Sünde
10 Aber David schlug das Herz, nachdem er das Volk gezählt hatte; und David sprach zu dem HERRN: Ich habe sehr gesündigt in dem, was ich getan habe; und nun, HERR, lass doch die Ungerechtigkeit deines Knechtes vorübergehen, denn ich habe sehr töricht gehandelt! 11 Und als David am Morgen aufstand, da erging das Wort des HERRN an Gad, den Propheten, den Seher Davids, indem er sprach: 12 Geh hin und rede zu David: So spricht der HERR: Dreierlei lege ich dir vor; wähle dir eins davon, dass ich es dir tue. 13 Und Gad kam zu David und teilte es ihm mit und sprach zu ihm: Sollen dir sieben Jahre Hungersnot in dein Land kommen? Oder willst du drei Monate vor deinen Bedrängern fliehen, indem sie dir nachjagen? Oder soll drei Tage Pest in deinem Land sein? Nun wisse und sieh zu, was für eine Antwort ich dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat. 14 Und David sprach zu Gad: Mir ist sehr angst! Mögen wir doch in die Hand des HERRN fallen, denn seine Erbarmungen sind groß; aber in die Hand der Menschen lass mich nicht fallen! 15 Da sandte der HERR eine Pest unter Israel, vom Morgen an bis zur bestimmten Zeit; und es starben vom Volk, von Dan bis Beerseba, 70000 Mann.
Unmittelbar nachdem David die Ergebnisse der Volkszählung hat, empfindet er Reue und bekennt seine Sünde. Das Schlagen seines Herzens bedeutet, dass sein Gewissen spricht. Er sagt, dass er „sehr gesündigt“ hat. Es ist eine schwere Sünde für einen Führer des Volkes Gottes, auf irgendetwas oder irgendjemanden zu vertrauen, außer auf Gott allein. Wenn wir anfangen zu berechnen, ob wir alle Mittel haben, um richtig zu funktionieren, sowohl materiell als auch geistlich, und uns dadurch von Gott unabhängig machen, sind wir auf dem gleichen Weg.
Das Bekenntnis seiner Sünde bedeutet nicht, dass Gott seine Sünde nicht mehr bestraft. Seine Sünde wird zu einer Ursache großer Not für das ganze Volk. Nachdem David seine Sünde vor dem HERRN bekannt hat, schickt der HERR seinen Propheten zu ihm. Der Prophet Gad muss nicht zu ihm gehen, um ihm seine Sünde bekannt zu machen. Er braucht ihm auch nicht zu sagen, dass seine Sünde vergeben ist. Was Gad tun muss, ist, David zu sagen, wie Gott handeln will. Er legt David drei Strafen vor, aus denen er wählen kann.
Der Prophet fügt hinzu: „Nun wisse und sieh zu, was für eine Antwort ich dem zurückbringen soll, der mich gesandt hat.“ Dies ist ein wichtiges Wort. Bei Entscheidungen ist es immer wichtig, dass wir uns Zeit nehmen und anderen Zeit geben, um in der Gegenwart Gottes zu überlegen, was getan werden muss, besonders wenn eine Entscheidung auch Auswirkungen auf andere hat.
Die Überlegung zeigt, dass Davids Herz wieder auf Gott vertraut. Die Wahl, die er trifft, zeigt, dass er der Mann des Glaubens ist, den wir kennen. Er würde lieber in die Hand des HERRN fallen als in die der Menschen. David weiß, was im Menschen steckt. Deshalb hat er Angst, in seine Hände zu fallen. Dies gilt nicht nur auf der Flucht vor dem Feind. Es kann auch für Hungersnöte gelten, denn die könnten auch von den Überfällen der Feinde kommen. Demgegenüber kennt er die Barmherzigkeit des HERRN. Dafür entscheidet er sich, ohne sich für eine der drei Strafen auszusprechen. Er überlässt die Wahl dem HERRN.
Die Strafe muss der Sünde entsprechen. David war stolz auf die große Zahl seines Volkes. Deshalb soll das Gericht, mit dem er für diese Sünde gezüchtigt wird, so ausfallen, dass seine Zahl abnimmt. Es ist Gottes Gerechtigkeit, uns das wegzunehmen, was unseren Stolz fördert. Durch die Pest sterben viele Menschen (Vers 15).
Schließlich war es auch die Sünde des Volkes, die den Zorn des HERRN entfacht und David zur Sünde veranlasst hatte. Durch die Pest verringert sich sowohl die Zahl der Einwohner als auch die Kriegsmacht, die er wissen wollte. Was bleibt von einem Volk übrig, wenn Gott seine Hand gegen es ausstreckt, um es zu verderben? Was bleibt von den großen Zahlen von Gemeinden übrig, wenn sich Gottes Hand in Gericht gegen sie ausstreckt?