Behandelter Abschnitt 2Sam 16,20-23
Verse 20–23 | Der erste Rat Ahitophels
20 Und Absalom sprach zu Ahitophel: Schafft Rat, was wir tun sollen! 21 Und Ahitophel sprach zu Absalom: Geh ein zu den Nebenfrauen deines Vaters, die er zurückgelassen hat, um das Haus zu bewachen; so wird ganz Israel hören, dass du dich bei deinem Vater stinkend gemacht hast, und die Hände aller derer, die mit dir sind, werden erstarken. 22 Da schlug man für Absalom ein Zelt auf dem Dach auf; und Absalom ging ein zu den Nebenfrauen seines Vaters vor den Augen von ganz Israel. 23 Der Rat Ahitophels aber, den er in jenen Tagen gab, war, wie wenn man das Wort Gottes befragte; so war jeder Rat Ahitophels, sowohl für David als auch für Absalom.
Auf die Frage Absaloms, was er als nächstes tun solle, gibt Ahitophel den Rat, er solle mit den Frauen schlafen, die sein Vater in Jerusalem zurückgelassen hatte. Dies sei für das ganze Volk der eindeutige Beweis seiner Machtübernahme. In jenen Tagen zeigte ein König seine Macht, indem er sich die Frauen des vertriebenen Königs nahm. Absalom folgt diesem abstoßenden Rat ohne zu zögern. Hier erfüllt sich das Wort Nathans, das er als Strafe über David aussprach (2Sam 12,11.12).
Ahitophel ist ein satanischer Mensch. Satan ist der große Nachahmer. Er sieht aus wie ein Lamm, spricht aber wie ein Drache (Off 13,11). Das Wort des Drachen wird als Wort Gottes angenommen. Dies geschieht auch heute in der Christenheit, wo das Wort Gottes durch satanische Lehren ersetzt wird. Der Geist von Ahitophel ist unter uns. In Ahitophel sehen wir ein Bild der Inspiration, den Geist des Antichrists, von dem Absalom ein Abbild ist.
Es ist doch merkwürdig, dass auch für David das Fragen nach dem Rat Ahitophels wie das Befragen des Wortes Gottes war. Ahitophel muss eine sehr beeindruckende Person gewesen sein, scharfsinnig und überzeugend. Es sollte eine Warnung an uns sein, aufzupassen, dass uns niemand mit schmeichelnder Rede oder einem flammenden Aufruf zur Beute macht (Kol 2,8).
So klug und voller guter Ratschläge Ahitophel auch gewesen sein mag, so verfinstert war er auch in seinem Geist. Dies zeigt sich in seiner Entscheidung, sich gegen den von Gott gegebenen König aufzulehnen. Möglicherweise wurde er, wie man behauptet, bei seiner Entscheidung auch von
Hassgefühlen gegenüber David geleitet, wegen der Entehrung Bathsebas durch David. Bathseba ist, wie bereits erwähnt, seine Enkelin (2Sam 11,3; 23,34).