Behandelter Abschnitt 2Sam 16,15-19
Verse 15–19 | Husai meldet sich bei Absalom
15 Absalom aber und alles Volk, die Männer von Israel, kamen nach Jerusalem, und Ahitophel mit ihm. 16 Und es geschah, als Husai, der Arkiter, der Freund Davids, zu Absalom kam, da sprach Husai zu Absalom: Es lebe der König, es lebe der König! 17 Und Absalom sprach zu Husai: Ist das deine Güte an deinem Freund? Warum bist du nicht mit deinem Freund gegangen? 18 Und Husai sprach zu Absalom: Nein, sondern wen der HERR erwählt hat und dieses Volk und alle Männer von Israel, dessen will ich sein, und bei ihm will ich bleiben; 19 und zum anderen, wem sollte ich dienen? Nicht vor seinem Sohn? Wie ich vor deinem Vater gedient habe, so will ich vor dir sein.
So, wie David ihn gebeten hatte (2Sam 15,32-37), ging Husai nach Jerusalem, um Ahitophels Gegenspieler zu sein. Dort angekommen, meldet er sich bei Absalom. Er beseitigt sofort jeden möglichen Verdacht, indem er zweimal „es lebe der König“ zu Absalom spricht. Er meinte damit zweifellos David, aber er führte dadurch Absalom in die Irre.
Absalom ist sehr überrascht, dass Husai scheinbar zu ihm übergelaufen ist. Dennoch ist er nicht argwöhnisch. Er weiß, dass Husai ein Freund seines Vaters David ist und fragt ihn, ob dies nun seine Freundlichkeit gegenüber seinem Freund ist. Macht es sein Überlaufen nicht viel schlimmer, dass er nun seinen Freund, der so gut zu ihm war, im Stich lässt und sich auf die Seite seines Gegners stellt?
Die Antwort, die Husai darauf gibt, ist ebenso wenig eine Lüge wie sein Ausruf „es lebe der König“. Wenn er davon spricht, „wen der HERR erwählt hat“, dann ist und bleibt das für ihn David. Husai verbindet sehr geschickt seine Liebe zu David mit seinem Überlaufen zu dessen Sohn. Ist Absalom nicht der Sohn seines Freundes? Was liegt da näher, als dem Sohn zu dienen, der die Macht seines Vaters übernommen hat? Absalom hat keine weiteren Fragen zur Ankunft von Husai. Er fühlt sich sehr gestärkt durch die Tatsache, dass er nun zwei Ratgeber hat.