Behandelter Abschnitt 2Sam 13,30-36
Verse 30–36 | Jonadab klärt David auf
30 Und es geschah, während sie auf dem Weg waren, da kam die Nachricht zu David, indem man sprach: Absalom hat alle Söhne des Königs erschlagen, und nicht einer von ihnen ist übrig geblieben. 31 Da stand der König auf und zerriss seine Kleider und legte sich auf die Erde; und alle seine Knechte standen da mit zerrissenen Kleidern. 32 Da hob Jonadab, der Sohn Schimeas, des Bruders Davids, an und sprach: Mein Herr sage nicht: Sie haben alle Jünglinge, die Söhne des Königs, getötet; denn Amnon allein ist tot; denn nach dem Beschluss Absaloms stand es fest von dem Tag an, als er seine Schwester Tamar entehrt hat. 33 Und nun nehme mein Herr, der König, die Sache nicht zu Herzen, dass er spreche: Alle Söhne des Königs sind tot; sondern Amnon allein ist tot. 34 Und Absalom floh. Und der Knabe, der Wächter, erhob seine Augen und sah: Und siehe, viel Volk kam vom Weg hinter ihm, von der Seite des Berges. 35 Da sprach Jonadab zum König: Siehe, die Söhne des Königs kommen; wie dein Knecht gesagt hat, so ist es geschehen. 36 Und es geschah, sowie er ausgeredet hatte, siehe, da kamen die Söhne des Königs und erhoben ihre Stimme und weinten; und auch der König und alle seine Knechte brachen in ein sehr großes Weinen aus.
Das Gerücht erreicht David, dass alle seine Söhne von Absalom getötet worden seien. Das bringt ihn in tiefe Niedergeschlagenheit und Trauer. Er glaubt, alles sei verloren. Er zerreißt seine Kleider, denn sein Königtum hat für ihn keine Bedeutung mehr. Dann legt er sich auf die Erde. Auch das Leben hat für ihn keinen Sinn mehr.
Dann kommt Jonadab. Seine Bemerkungen zeigen, dass er die vollen zwei Jahre von Absaloms Plan wusste. Die Tatsache, dass er David nicht darüber informiert hat, ist ein weiterer Beweis für seinen verdorbenen Charakter. Gleichzeitig zeigt es aber auch, dass David Scheuklappen auf den Augen hatte. Eine andere Übersetzung besagt, dass es auf Absaloms Gesicht zu lesen war. Nur David hat es nicht gesehen.
Jonadab ist vom Tod seines Freundes Amnon nicht sehr beeindruckt. Er ist ein kühl berechnender Mann. Wir lesen nicht, dass er geweint hat. Er spricht mit David auf dieselbe Weise (Vers 33), wie Absalom mit seiner Schwester spricht, nachdem sie vergewaltigt wurde (Vers 20). David sollte sich darüber nicht allzu viele Sorgen machen und es sollte ihn nicht so sehr bekümmern. Diese Art von Trost kann nur von Menschen gegeben werden, die keine Beziehung zu Gott haben.