Behandelter Abschnitt 1Mo 1,6-8
Verse 6–8 | Der zweite Tag
6 Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, und sie scheide die Wasser von den Wassern! 7 Und Gott machte die Ausdehnung und schied die Wasser, die unterhalb der Ausdehnung, von den Wassern, die
oberhalb der Ausdehnung sind. Und es wurde so. 8 Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: zweiter Tag.
Durch das Licht, das geschaffen wurde, wird die herrschende Unordnung oder Formlosigkeit sichtbar. In die ungeordneten Wassermassen aus Vers 2 bringt Gott durch eine Trennung Ordnung. Er spricht zum zweiten Mal sein befehlendes: „Es werde!“ Auf seinen Befehl hin entsteht die Atmosphäre: „Und es wurde so.“ Hierdurch befinden sich Wasser unterhalb und oberhalb der Ausdehnung. Es fällt auf, dass hier nicht steht: „Und Gott sah, dass es gut war.“ Bei den anderen Tagen steht das immer. Wohl steht am Ende aller Schöpfungstage, also einschließlich dieses zweiten Tages: „Und Gott sah alles, was er gemacht hatte, und siehe, es war sehr gut“ (Vers 31a).
Dieser zweite Tag hat auch seine Bedeutung in der geistlichen Entwicklung einer Person, die bekehrt ist. Bei ihrer Bekehrung empfängt diese Person eine neue Natur. Von dem Augenblick an hat sie eine alte und eine neue Natur. Die alte Natur verliert der Bekehrte erst, wenn der Herr kommt oder wenn er stirbt.
Durch Belehrung aus der Bibel, besonders aus dem Brief an die Römer, lernt der Bekehrte, in Übereinstimmung mit seiner neuen Natur zu leben. Er erfährt dort auch, was Gott mit seiner alten Natur getan hat. Dadurch lernt er, dass eine Scheidung zwischen den zwei Naturen besteht. In der Praxis des Glaubenslebens kann dieser Lernprozess eine Menge Konflikte mit sich bringen (Röm 7,15-19.24). Doch es ist nicht Gottes Ziel im Leben des Gläubigen, dass er fortwährend mit der alten Natur ringt und sich mit ihr herumquält. Das zeigt sich in den folgenden Tagen.