Behandelter Abschnitt Eph 2,9-10
Eph 2,9.10: … nicht aus Werken, damit niemand sich rühme. Denn wir sind sein Werk {o. Gebilde}, geschaffen in Christus Jesus zu guten Werken, die Gott zuvorbereitet hat, damit wir in ihnen wandeln sollen.
Neue Werke gemäß der neuen Schöpfung
In welch kraftvoller Weise stellt der Geist Gottes die Person Gottes und Sein Handeln an den ersten Platz! Denn Er ist die einzige Quelle und der allein Handelnde in diesem allen. Es ist ein Schöpfungswerk. Aber da es Sein Werk ist, ist das Ergebnis in Übereinstimmung mit dem Ihm eigenen Charakter. Und doch wird dieses Werk in uns vollbracht. Gott nimmt Sich der armen Sünder an, um ihnen Seine Herrlichkeit zu zeigen. Und da Gott der Handelnde ist, besteht überhaupt keine Frage, dass das Ergebnis Seines Wirkens das Hervorbringen guter Werke ist. Denn Er hat uns in Christus gerade im Hinblick auf diese Werke geschaffen.
Es ist beachtenswert, dass wenn uns Gott zu guten Werken geschaffen hat, diese ihrem Wesen nach auch in Übereinstimmung mit dem Charakter dessen sein müssen, der diese Werke in uns bewirkt hat – das ist Gott Selbst. Denn Er hat uns in Übereinstimmung mit Seinen eigenen Gedanken geschaffen. So wird uns hier auch nicht der Mensch gezeigt, der
Gott gern nahen möchte. Wir finden hier auch keinen Menschen, der Gott zu gefallen sucht, indem er die Werke vollbringt, die Gott in Übereinstimmung mit dem Gesetz vom Sinai angenehm sein könnten. Das wäre ein dem menschlichen Wesen angepasster Maßstab, der angibt, wie der Mensch eigentlich sein müsste.
Nein, wir finden hier Gott, der uns in dem Zustand aufgegriffen hat, wie wir in unseren Sünden waren und es auch nicht den Hauch einer moralischen Regung in unseren Herzen gab, zu Gott zu kommen. Das ist der Gedanke von Römer 3,11: „Da ist keiner, der verständig ist; da ist keiner, der Gott sucht.“ Und als wir uns in diesem Zustand befanden, hat Gott uns von neuem geschaffen, um Werke zu vollbringen, die in Übereinstimmung mit dieser neuen Schöpfung Gottes sind: Wir ziehen somit einen vollkommen neuen Charakter an, der in Übereinstimmung mit der Vorbestimmung Gottes ist. Auch die Werke sind zuvorbestimmt in Übereinstimmung mit dem Charakter, den wir durch diese neue Schöpfung erhalten haben.
Alles entspricht dem Wesen Gottes selbst – auch die Werke
Alles ist ausschließlich und absolut in Übereinstimmung mit den Gedanken Gottes selbst. Hier gibt es keine Schuldigkeit eines Menschen gemäß der alten Schöpfung.7 Nein – alles ist die Frucht der Gedanken Gottes in der neuen Schöpfung. Das Gesetz verschwindet, was seine Ansprüche an uns betrifft. Ja, sogar die mit dem Gesetz verbundenen und geforderten Werke. Denn auch die Natur, an die sich das Gesetz richtet, gibt es in dem Gläubigen nicht mehr – was seine Stellung gemäß dem Epheserbrief betrifft.
Ein Mensch, der dem Gesetz gehorsam gewesen wäre, wäre ein Mensch gewesen, wie er in Verbindung mit dem ersten Adam hätte sein sollen. Der Mensch in Christus dagegen muss in Übereinstimmung mit dem himmlischen Leben des letzten Adam seinen Lebenswandel führen. Das ist ein Leben, welches dem Haupt der neuen Schöpfung würdig ist. Nachdem ein solcher Mensch mit Christus auferweckt worden ist und somit die Frucht der neuen Schöpfung sein darf, ist es seine vornehme Aufgabe, sich dessen würdig zu verhalten, der ihn genau dafür bereitet hat (2Kor 5,5.15.17).